nova-Buchbesprechung: Barrique – vom Baum zum Wein

Barrique - from a tree to wine

Der Herstellungsweg von der Eiche im Wald über die verschiedenen Schritte der Fassherstellung bis hin zum fertigen Barrique wird in diesem Buch in detaillierten Schritten erklärt. Geradezu ehrfürchtig wird die Eiche mit all ihren Eigenschaften beschrieben. Holzfreunde und Interessierte an dieser speziellen und traditionsreichen Nutzung erhalten mit dieser Sammlung von Beiträgen eine facettenreiche Beschreibung des Baumes und der Barriqueerzeugung.

258c2b5d05.jpgZahlreiche Bilder und Diagramme, vereinzelt farblich dargestellt, helfen beim leichteren Verständnis der technischen Daten und Fakten.

Bereits die Titelseite gibt einen Überblick über die wichtigsten Themen:

  • Die Eiche- zwischen Kult und high tec
  • Barriqueerzeugung aus österreichischer und französischer Eiche
  • Vergleich der sensorischen und analytischen Veränderung von Rotwein
  • Einfluss von Eichenholzchips
  • Fassbinderei in Österreich

Zusammenfassung des Verlags
Der Titel des Buches “Vom Baum zum Wein” mag semantisch nicht korrekt und vielleicht ein wenig verwirrend klingen. Dennoch spiegelt er ganz gut den Bogen wieder, der sich über den Inhalt dieses Textes spannt. Gemeint ist damit der Herstellungsweg, der beim Baum, der Eiche aus dem Wald, die mit Hilfe forstlicher Maßnahmen zu einem wertvollen Rohstoff für die Fassherstellung erzogen wird, beginnt.

Dieser Weg führt weiter über das eingeschnittene Holz – welches unter verschiedenen Bedingungen getrocknet und gelagert wird, bevor daraus die Fassdauben gefertigt werden – und dem Toasting (dem Ausbrennen der Fässer) – welches chemische Veränderungen der Holzoberfläche zur Folge hat, einerseits vorhandene Holzinhaltsstoffe teilweise abbaut und andererseits neue entstehen lässt. Beim fertigen Eichenholzlagerfass dem Barrique, in welchem nun der Wein ausgebaut werden kann, um ihn im Wechselspiel mit dem getoasteten Holz zur Reife zu führen und eine spezifische Note zu verleihen, endet nun der Weg.

Lange Zeit wurde mit dem Barrique – dem kleinen Fass aus Eichenholz – immer französisches Eichenholz assoziiert. Doch die Praxis zeigt, dass Eichenholz aus anderen Regionen, wie Amerika, Deutschland, Ungarn, Russland u.a., sich ebenfalls ausgezeichnet dafür eignet. Warum also nicht auch Österreichisches? Dieser Frage wurde erstmals in Österreich nicht nur empirisch – was jeder Weinbauer sowieso weiß – sondern wissenschaftlich an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien und der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt in Klosterneuburg nachgegangen und die einzelnen Stationen auf diesem langen Weg und deren Einflussfaktoren auf das Produkt – dem Barriquewein – untersucht.

Darüber hinaus wird einem von der “Neuen Welt” (Australien, Amerika) ausgehendem und nun nach Österreich kommenden Trend der Verwendung von getoasteten Eichenholzchips anstelle der Barriques Rechnung getragen. Das Bundesamt für Weinbau (BAWB) in Eisenstadt hat sich intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.

Produktdetails
Alfred Teischinger (Hrsg.), 2006: Barrique – vom Baum zum Wein (Barrique – from a tree to wine). Band 7 der Schriftenreihe “Lignovisionen” des Instituts für Holzforschung (ihf), Universität für Bodenkultur, Wien, 185 S., ISSN 1681-2808.

Zusammenfassungen auch in englischer Sprache.

Weitere Informationen und Textauszüge sind hier auf der Homepage des Instituts für Holzforschung erhältlich.

Bezug
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Holzforschung (ihf)
am Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik (MAP)
Peter Jordan Str. 82
A-1190 Wien
Österreich
Tel..: 0043-1-476 54 42 58
Fax: 0043-1-476 54 42 95
E-Mail: lignovisionen@boku.ac.at

(Weitere Schriften aus der Reihe “Lignovisionen” vgl. 2007-08-23, 2007-06-13 und 2006-01-11.)

Source

Institut für Holzforschung, 2008-03.

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