Ein Bakteriengift des Bacillus thuringiensis ist vermutlich eine umweltfreundliche Variante zur Schädlingsbekämpfung im Baumwollanbau. Dieses natürliche Insektengift konnte per Gentechnik in Baumwollpflanzen importiert werden und diese gegen eine der größten Plagen für Baumwollfarmer, den kleinen Baumwollkapselwurm, resistent machen. Diese genetisch veränderte Bt-Baumwolle allein konnte der Plage indes noch nicht Herr werden.
Forscher der Universität Arizona um Yves Carriere haben inzwischen heraus gefunden, dass eine Doppelstrategie signifikant bessere Ergebnisse zeitigt und den Einwand eines Kurzzeiterfolges durch einen Resistenzerwerb der Schädlinge widerlegen kann. Setzt man nämlich unveränderte Baumwollpflanzen benachbart zu den Bt-Pflanzen, verhindere der Effekt der Fluchtmöglichkeit für die Würmer die genetische Resistenzbildung. Dies konnten die Wissenschaftler anhand der Schädlingsverbreitung in den fünf Jahren vor Einführung der Bt-Baumwollpflanze und der „Flucht“-Strategie – in den fünf Jahren danach beweisen.
Demnach habe sich langfristig der Einsatz von Insektiziden stark vermindert und es sei nun möglich, den Insektizideinsatz im Baumwollanbau enorm einzuschränken. Die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA hat die Ergebnisse aufgegriffen und hält nun die US-Farmer dazu an, herkömmliche Baumwolle zusätzlich zur toxinhaltigen Bt-Baumwolle in benachbarten Arealen auszubringen, auf die sich die Schädlinge „flüchten“ können.
(Vgl. Meldung vom 2003-02-07.)
Source
www.vistaverde.de vom 2003-02-04.
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