Wie die Landwirtschaftszeitung “Schweizer Bauer” berichtet, wird der Traktorenhersteller New Holland an der kommenden Sima in Paris einen Konzepttraktor präsentieren, der mit Wasserstoff (H2) fährt. Der 120-PS-Traktor basiert auf der Serie T6000 von New Holland und verfügt anstelle eines Verbrennungsmotors über Brennstoffzellen. Die Wasserstoffherstellung soll auf dem Hof des Betreibers aus Biomasse oder Abfall erfolgen.
© New Holland |
Bereits im Vorfeld der Pariser Landwirtschafts-Ausstellung Sima 2009 bekam der Konzepttraktor mit dem Namen NH2 die Goldmedaille für innovative Neuheiten verliehen. Der Traktor basiert auf einem 120-PS-Traktor der Serie T6000 und ist mit Brennstoffzellen ausgerüstet, die den Strom für die Elektromotoren produzieren. New Holland verspricht, dass dieser Wasserstoff-Traktor mehr als blosse Theorie ist. Der NH2-Traktor sei ein einsatzfähiger Prototyp, der die gleichen Arbeiten ausführen könne wie ein konventioneller T6000, schreibt der Traktoren-Hersteller. Der Traktor emittiere lediglich Wasser und Dampf, da er keinen Verbrennungsmotor enthält. Das Projekt NH² ist in Zusammenarbeit mit der Fiat-Gruppe entstanden, zu der auch Iveco gehört. Neben der umweltfreundlichen Antriebstechnik erhält der Traktor auch ein völlig neues Design mit neuen Frontscheinwerfern und Luxus-Rückspiegeln.
Vor- und Nachteile des Wasserstoffantriebs
Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb sind schon seit einigen Jahren im Einsatz. So etwa in der Autoindustrie beim BMW “760h” und beim Mazda “RX-8”. Beim Flughafen Hamburg leisten seit 2006 zwei mit Wasserstoff angetriebene 20-Kilowatt-Spezial-Flugzeugschlepper ihre Dienste. Die Brennstoffzellen verfügen über eine lange Lebensdauer und verursachen keine Umweltprobleme wie Batterien (Entsorgung), die mit der Zeit ihr Stromspeichervermögen verlieren. Komprimierter Wasserstoff hat eine hohe Energiedichte und kann sehr gut in einem Tank gelagert werden; dies ermöglicht eine Energiespeicherung über einen sehr langen Zeitraum und eine schnelle Fahrzeugbetankung.
Ein Hemmnis für den Einsatz von Wasserstoff stellen seit jeher die Versorgung und die Herstellung dar. Einerseits fehlt eine Infrastruktur, und andererseits kommt Wasserstoff in der Natur nur chemisch gebunden – hauptsächlich in Form von Wasser (H2O) vor – und muss durch Umwandlung aus anderen Energieformen erzeugt werden.
Wasserstoffproduktion auf dem heimischen Hof
Beim Konzept von New Holland soll der Landwirt den Wasserstoff selber herstellen. Die von New Holland entwickelte Idee des energieunabhängigen Betriebs sieht eine Selbstversorgung der Bauern mit Wasserstoff vor. Hierbei wird der Wasserstoff entweder aus Wasser (durch Elektrolyse) oder direkt aus Methan (durch Verbrennung von Abfall oder Biomasse) hergestellt. Die Energieversorgung der Produktionsanlagen würde durch Wind- oder Sonnenkraftanlagen erfolgen, und der Wasserstoff würde auf dem Betrieb in unterirdischen Tanks gespeichert werden.
Source
Schweizer Bauer, 2008-12-31.
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