Neue Verbrennungsverfahren für biogene Brennstoffe

Wissenschaftler der Universität Stuttgart entwickeln gemeinsam mit europäischen Partnern aus Forschung und Industrie neueste Brenner-Technologien für biogene Brennstoffe. Das Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen (IVD) der Universität Stuttgart koordiniert das von der Europäischen Kommission mit 2,2 Millionen Euro geförderte Projekt. Mit Techniken der flammlosen Oxidation und der kontinuierlichen Luftstufung wollen die Forscher Emissionen beispielsweise von Stickoxiden um mehr als 50 Prozent senken. Zwei Brennertypen wollen die Projektpartner entwickeln: Einen für gasförmige und flüssige Brennstoffe sowie einen für feste Brennstoffe.

Der Einsatz dieser speziell für heizwertarme Brennstoffe geeigneten Technologien könne zudem das Spektrum an Brennstoffen verbreitern, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Stuttgart. Vor allem Bio-Reststoffe aus Industrieprozessen wollen die Forscher nutzen. Dies können Abfälle aus Mühlenbetrieben sein, Abfallgase aus der Herstellung von Bio-Kunststoffen oder Gär-Rückstände aus der Bioalkohol-Produktion. Würden diese Reststoffe verwertet, könnte man bei Verbrennungsprozessen künftig auf wertvolles Erdgas verzichten.

Bei der Bio-Alkoholproduktion beispielsweise – dort werden Zuckerrüben, Mais oder Getreide vergärt – benötigt man heute rund 70 Prozent der in Form von Alkohol produzierten Energie zur Beheizung des Prozesses. Im Moment verwendet man dafür fast ausschließlich Erdgas. Wenn es gelingt, die Gär-Rückstände thermisch zu verwerten, lässt sich ein Teil dieser Rückstände direkt in den Prozess zurückführen.

Die neuen Brennertypen können laut Uni Stuttgart zur Energievorsorgung aller Umwandlungsprozesse eingesetzt werden, in denen man Treibstoffe und Chemikalien aus Pflanzen herstellt. Ebenso geeignet sind sie für die emissionsarme Verbrennung von Bio-Brennstoffen in Kraftwerken oder für die Optimierung von Biomassefeuerungen bei Schreinern. Deutsche Industriepartner des Projekts sind das Unternehmen WS Wärmeprozesstechnik aus Renningen und das Gaswärme-Institut aus Essen. Insgesamt sind neun Partner aus sieben europäischen Ländern vertreten.

Weitere Informationen unter: www.eu-projects.de/bio-pro

Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
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E-mail: info@dgs.de
Internet: www.dgs.de

(Vgl. Meldung vom 2004-02-06.)

Source

Pressemitteilung der Universität Stuttgart vom 2004-04-29 und Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) vom 2004-05-06.

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