Die Bielefelder Firma “Möller Plast”, Teil der Möller-Gruppe, will ab Frühjahr 2000 in einer neuen Faseraufschlussanlage in Kalletal-Hohenhausen (Ostwestfalen-Lippe) Hanfstroh aufschließen. Sowohl Fasern als auch Schäben sollen in Produkte für die Automobilindustrie fließen.
Zur Zeit stehen bei “Möller plast” noch die Qualitätssicherung des Hanfstrohs und die Anlagentechnik im Mittelpunkt der Arbeit. Die Faseraufschlussanlage werde derzeit installiert. Die Hanfernte diesen Jahres wird dazu eingesetzt, die Technologie zu testen und zu optimieren. Im nächsten Jahr soll die Produktion starten. Für das Engagement als Erstverarbeiter für Hanf wurde das Unternehmen in Nordrhein-Westfalen mit einem Förderpreis ausgezeichnet (siehe Meldung vom 21.10.99).
200 Hektar Hanf sind in diesem Jahr von einer Erzeugergemeinschaft in Ostwestfalen angebaut worden. Die gute Witterung brachte überdurchschnittliche Erträge von bis zu 10 t Stroh pro Hektar. Im nächsten Jahr soll die Anbaufläche auf 400 ha ausgedehnt werden.
Aus dem Hanfstroh will Möller Plast Formpressteile für die Automobilproduktion herstellen, z. B. für Türverkleidungen oder Hutablagen. Nach Angaben des Bielefelder Unternehmens ist das Material billiger und leichter als bisherige Produkte, zudem sei es sehr reißfest.
Das Unternehmen forscht im Bereich hochbelastbarer Bauteile aus Hanf und hat bereits zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für den nachwachsenden Rohstoff ausgemacht. Die Möller-Gruppe, das älteste Bielefelder Industrieunternehmen, beschäftigt weltweit etwa 2.400 Mitarbeiter und erwirtschaftet 80 Prozent ihres Umsatzes von rund 600 Mio. DM (305 Mio. Euro) als Autozulieferer.
Autor: Klaus-Martin Meyer (nova)
Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: Lippische Landes-Zeitung vom 04.11.99
Source
Lippische Landes-Zeitung vom 04.11.99
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