Natural Pulping AG: Eine Firma aus dem Schwäbischen Wald will den Weltmarkt für Zellstoff umkrempeln

Das Unternehmen Natural Pulping AG in Birkmannsweiler produziert Zellstoff aus Stroh und Einjahrespflanzen. Zur Zeit zählt das Unternehmen 15 Beschäftigte. Vorstandsvorsitzender ist der 26-jährige Sven Siegle. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren bei dem Hölzer wie Fichte und Tanne zerkleinert werden und mit Natronlauge und Schwefelverbindungen bei bis zu 200 Grad und acht Atmosphären Druck gekocht werden müssen, wird der Zellstoff von Natural Pulping bei niedriger Temperatur und unter Normaldruck hergestellt. Eingesetzt wird biologisch abbaubare Ameisensäure. Davon werden 95 bis 99 Prozent wieder in den Prozess zurückgeführt. Des Weiteren wird versucht den Abfallstoff Lignin als Rohstoffquelle nutzbar zu machen: In der Schwesterfirma ART GmbH wird an der Herstellung von Kunststoffen aus Lignin geforscht.

Ende 2001 soll Natural Pulping an die Börse gebracht werden. Ab 2001 sollen auch die ersten Lizenzen an Industriepartner verkauft werden. Bis dahin soll auch die neue Technikumsanlage in Betrieb genommen werden. Das Verfahren soll nach Angaben von Natural Pulping auch schon bei 100.000 bis zu 200.000 Tonnen Ausstoß pro Jahr wirtschaftlich betrieben werden können (im konventionellen Papiersektor bisher ca. eine Dreiviertelmillion Tonnen notwendig).

Nach Angaben von Natural Pulping wird das Verfahren wahrscheinlich bei einem Zellstoffverarbeiter in Deutschland und/oder in Kanada umgesetzt.

Autor und Endredaktion: Markus Kaup
Quelle: Sindelfinger Zeitung 3.7.2000.

Source

Sindelfinger Zeitung 3.7.2000.

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