“Holz ist im Trend – die positiven Entwicklungen und Ergebnisse der Forstwirtschaft haben sogar alle Erwartungen übertroffen. Die Branche blickt auf ein insgesamt sehr zufrieden stellendes Jahr zurück. Allerdings auf historisch niedrigem Niveau, da die Holzpreise – bei steigenden Erzeugerpreisen sowie Steuern und Abgaben sich erst wieder auf dem Niveau der achtziger Jahre befinden. Ich bin aber überzeugt, dass der Trend zum Holz – auch vor dem Hintergrund der zum Teil offenen und schwierigen aktuellen Energiefrage – anhalten wird,” sagte Michael Prinz zu Salm-Salm, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. (AGDW) anlässlich der Jahrespressekonferenz zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche 2007 in Berlin.
Die AGDW blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2006 mit einer lebhaften Nachfrage nach Rohholz und steigenden Preisen für die meisten Sortimente. Der Markt ist weiter in Bewegung.
Diese Situation ist durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren eingetreten: Die anlaufende Konjunktur mit einem Plus von 4% bei den Baugenehmigungen, ein Umsatzplus in der Möbelindustrie von 3%, die Produktionssteigerung der Papierindustrie um 4% sowie eine Steigerung der Exportumsätze von 16% sind exzellente Daten für die Branche.
Gleichzeitig wurden allein bei der Nadelholz-Sägeindustrie die Produktionskapazitäten um 50% ausgeweitet. Das ist im Vergleich der Jahre 2005-2006 eine Steigerung um 12% bei Neuinvestitionen und Produkterweiterungen. Bundesweit umfassen die Produktionskapazitäten für Nadelschnittholz 23 Mio m³. Mit anderen Worten: Holz boomt.
Forst- und Holzwirtschaft gehören zu den Leitbranchen in Deutschland. Sie erwirtschaften 2006 mit 184 Mrd. €, einen höheren jährlichen Umsatz als die Elektroindustrie oder der Maschinen- und Anlagenbau. Der Wirtschaftsbereich beschäftigt mit 1,3 Mio. Menschen in 185.000 Betrieben mehr Mitarbeiter als die Automobilindustrie.
Deutschland hat seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute den höchsten Stand an Waldflächen und darin stockenden Holzvorräten erreicht. Trotz der Inanspruchnahme durch Siedlungen, Industrie und Verkehr hat die Waldfläche in Deutschland zwischen 1950 bis heute um insgesamt 500.000 Hektar zugenommen.
In jeder Sekunde wachsen in Deutschlands Wäldern 2 Kubikmeter Holz nach. Der nachhaltig bewirtschaftete Wald in Deutschland liefert einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Bei der Produktion von einer Tonne Holz werden im Wald 1,9 T CO2 gebunden, gleichzeitig Sauerstoff abgegeben und insgesamt 500 Kilogramm Kohlenstoff in der Biomasse gebunden.
Insbesondere junge, dynamisch wachsende Wirtschaftswälder wirken so als Kohlenstoffsenke. 80% des Kohlenstoffes, der durch Landpflanzen absorbiert wird, ist damit langfristig im Wald gebunden, entlastet die Atmosphäre und wirkt dem globalen Treibhauseffekt entgegen. Da verarbeitetes Holz Kohlenstoff über die gesamte Nutzungsdauer bindet und kein Überschuss-CO2 freisetzt, verlängert die Nutzung von Holz die Senkenwirkung des Waldes.
“Diese Fakten machen Holz zu dem Rohstoff des Jahrtausends. Zu Recht hat Bundeskanzlerin Merkel dieser Tage auf die Bedeutung der nachwachsenden Rohstoffe hingewiesen und angekündigt, dass nachwachsende Rohstoffe ein fester Bestandteil der Tagesordnung der deutschen EU- Ratspräsidentschaft sein werden. Für den Schutz des Klimas, zur effizienten Energienutzung und für Entwicklung und Export neuer Produkte”, so Prinz Salm.
(Vgl. Meldungen vom 2007-01-09, 2006-12-27 und 2006-12-06.)
Source
AGDW, 2007-01-17.
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