Bonn (DMK) – Der Westliche Maiswurzelbohrer ist auf dem Vormarsch. Diabrotica virgifera virgifera, wie der Blattkäfer in der Fachsprache heißt, ist einer der bedeutendsten Maisschädlinge in den USA. 1992 wurde er erstmals in Europa in der Nähe des Belgrader Flughafens gesichtet. Seitdem breitet er sich nach und nach in Europa aus.
In diesem Jahr wurden mehrere Käfer rund um den Euro-Airport in Basel-Mulhouse und am Amsterdamer Flughafen gefangen. Gelingt es nicht, den Erstbefall mit dem Maiswurzelbohrer zu bekämpfen, erwarten Experten schon im kommenden Jahr einen Befall in Deutschland, teilte das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) mit.
Langfristig betrachtet werde die Ausrottung oder gar Ausbreitung nach Deutschland nicht verhindert werden können, wie die Beispiele anderer Schädlinge in der Vergangenheit gezeigt haben. Bereits in diesem Jahr sind einige Maisanbauer in Südbaden von den vorbeugenden Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Schädling betroffen.
Aufgrund des hohen Gefährdungspotenzials gilt der Maiswurzelbohrer als Quarantäneschädling in der Europäischen Union, daher gelten strenge Vorschriften. Das bedeutet für die Maisanbauer eine Einrichtung von Schutzzonen, vorgeschriebene Erntezeiträume, das Verbot des Handels mit Mais außerhalb der Schutzzonen, eine Verpflichtung zur Bekämpfung, Saatgutbehandlung oder auch das Anbauverbot von Mais nach Mais.
Vom Zeitpunkt der Einschleppung bis zum Zeitpunkt, an dem erste wirtschaftliche bedeutende Schäden entstehen, vergehen vier bis fünf Jahre. In Deutschland werde man diese Zeit nutzen müssen, um erfolgreiche Bekämpfungsstrategien zu entwickeln, teilte das DMK mit. Eine Anbauverbot von Mais nach Mais könne jedenfalls keine Lösung sein, da vielen Landwirten keine Anbaualternative als Vermarktungsfrucht oder Futterpflanze zur Verfügung stünde.
Der Westliche Maiswurzelbohrer verursacht in den USA jährlich Schäden von rund 1 Milliarde US-Dollar. Etwa 13,5 Millionen Hektar, also circa 65% der gesamten Maisanbaufläche, sind in den USA befallen. Der Ernteausfall liegt zwischen 10 und 90%. Nähere Informationen zum Maiswurzelbohrer erhalten Sie beim Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK)
unter Telefon 0228-26 59 25.
Source
Pressemitteilung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) vom 2003-08-27.
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