(aid) – Die landwirtschaftlich genutzten Lebensräume sind aus Naturschutzsicht überwiegend in einem schlechten Zustand. Zu viele Grünlandflächen gehen verloren und damit wichtige Lebensräume für gefährdete Arten, erklären das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz. In rund 12.000 Stichproben haben Naturschützer und Behörden bundesweit den Zustand von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen erforscht, die über die europäischen FFH- und Vogelschutzrichtlinien geschützt sind. Insgesamt wurden 92 verschiedene Lebensräume erfasst – von Riffen und Sandbänken am Grund von Nord- und Ostsee über Küstendünen, Feuchtgebiete wie Flüsse und Seen bis zu Felsen, Wiesen und Wäldern.
Landwirtschaftlich genutzte Lebensräume sind nach wie vor in einem schlechten Erhaltungszustand, teilweise haben sie sich in den vergangenen sechs Jahren sogar verschlechtert. Nicht nur Magerrasen und Heiden sind von einer rückläufigen Entwicklung betroffen, sondern auch extensive Äcker und blumenreiche Wiesen. So haben Flächen- und Qualitätsverluste dazu geführt, dass Mähwiesen in ganz Deutschland in keinem günstigen Zustand mehr sind. Diese Verluste treten durch den Umbruch der Wiesen und Umwandlung in Maisäcker oder durch Intensivierung (Düngung, häufigere Mahd) auf, denn auf diese Weise entstehen statt blütenreicher Wiesen artenarme Graskulturen.
Als Folge verlieren Bienen und Schmetterlinge die Nahrungsgrundlage und ihren Lebensraum, da sie auf ein reiches Blüten- und Nektarangebot angewiesen sind. Feuchtgrünland wird oft entwässert. Von 2003 bis 2012 betrug der absolute Verlust des Dauergrünlandes in Deutschland über 250.000 Hektar, das entspricht einem Rückgang von fünf Prozent. Die Verschlechterung der Lebensbedingungen für die biologische Vielfalt auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zeigt sich auch in der kritischen Bestandssituation der Vogelarten der Agrarlandschaft. Die Anzahl der Vögel hat sich in den vergangenen 30 Jahren halbiert.
Weitere Informationen
www.bmub.bund.de/themen/natur-arten/naturschutz-biologische-vielfalt/lage-der-natur
Source
aid Infodienst, Pressemitteilung, 2014-04-09.
Supplier
Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Bundesumweltministerium (BMUB)
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