Mais: Weltweite Rekordernte wird erwartet

Maisanbaufläche deutlich ausgeweitet

Der weltweite Maisertrag wird im Wirtschaftsjahr 2004/2005 auf ein Rekordniveau klettern. Nach Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) ist mit einem Ertrag von nahezu 663 Mio. t zu rechnen, berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK). Im Vergleich zum Vorjahr würde die Erntemenge somit um rund 46 Mio. t ansteigen.

Auch für Weizen liegt die aktuelle Ernteschätzung des USDA mit über 608 Mio. t sehr hoch. Sie liegt um 58 Mio. t über der Vorjahresmenge und erreicht fast das Rekordniveau des Wirtschaftsjahres 1997/98 von 610 Mio t. Nicht zuletzt aufgrund dieser Ernteprognose unterstreicht der Mais seine herausragende Bedeutung als weltweit wichtigstes Getreide, betont das DMK. Die guten Wachstumsbedingungen für Mais in den USA, in China, aber auch in Südosteuropa hatten dazugeführt, dass die bereits hohe Ernteschätzung vom Juli (649 Mio. t) noch einmal nach oben auf 663 Mio. t korrigiert wurde.

Im Vergleich zum Vorjahr wird aber nicht nur die Erntemenge, sondern auch der Verbrauch, bedingt durch einen größeren Bedarf an Futter, auf über 665 Mio t. ansteigen. Somit werden die weltweiten Maisvorräte weiter schrumpfen. Zu Beginn des Wirtschaftsjahres 2002/03 wurden noch 148 Mio t. Mais bevorratet. Zum Ende des Wirtschaftsjahres 2003/04 wird mit einem Vorrat von 92 Mio t und für das Ende des Wirtschaftsjahres 2004/05 nun mit einem Vorrat von 86 Mio. t gerechnet.

Die Landwirte in Deutschland haben ihre Maisanbaufläche in diesem Jahr insgesamt deutlich ausgeweitet. Im Bundesgebiet wachsen nach neuesten amtlichen Schätzungen auf 1.744.129 ha Silomais, Körnermais und Corn-Cob-Mix. Das entspricht einem Anstieg um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit erreicht der Maisanbau in Deutschland ein Rekordniveau, berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK).

Die ersten amtlichen Anbauschätzungen aus dem Frühjahr wurden beim Silomais überraschend deutlich übertroffen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hätten die Landwirte zehn Prozent mehr Silomais angebaut, meldet das DMK unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Silomais erreicht demnach 2004 eine Anbaufläche von fast 1,3 Mio. ha. Die größte Zuwachsrate verzeichnet Niedersachsen, wo der Silomaisanbau um 25,3 Prozent auf 291.288 ha ausgedehnt worden sein soll. Die größte Silomaisanbaufläche vermeldet Bayern mit 310.120 ha (+ 7,7%). Enorme Steigerungen wurden auch in Baden-Württemberg (+ 9,1%), Mecklenburg-Vorpommern (+ 10,5%) oder Schleswig-Holstein (+ 11,9%) verzeichnet.

Diese Ausdehnungen der Anbaufläche sind nach Auffassung des DMK sicherlich zu einem großen Teil auf das schwierige Erntejahr 2003 und die damit verbundene dramatische Futterknappheit zurückzuführen. Experten gehen davon aus, dass in dieser Fütterungsperiode sämtliche Futtervorräte aufgebraucht werden. Von daher ist es nachvollziehbar, dass die Landwirte in diesem Jahr den Silomaisanbau bewusst ausgedehnt haben, um wiederum Futtervorräte anlegen zu können. Dieser Umstand alleine könne jedoch nicht den großen Sprung im Silomaisanbau in Niedersachsen erklären, meint das DMK. Der Anbaufläche könne auch ein Erhebungsfehler zu Grunde liegen.

Der steigende Einsatz von Silomais zur Biogaserzeugung wirkt sich in der Statistik in diesem Jahr noch nicht spürbar aus. Mehr als 10.000 ha Silomais werden bundesweit zur Zeit zu diesem Zweck angebaut. In den kommenden Jahren wird im Zuge der Etablierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) allerdings eine deutliche Steigerung erwartet. Derzeit stammen lediglich 0,3 Prozent der nationalen Stromerzeugung aus Biogas. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMVEL) hält einen Anteil von 5 Prozent, was einem Anbauumfang von über 100.000 ha Silomais entsprechen würde, für möglich.

Diese Flächen würden aber nach Einschätzung des DMK den im Zuge der Agrarreform und den damit verbundenen Schwierigkeiten in der Tierhaltung zu erwartenden Rückgang des Silomaisanbaues allenfalls abfedern, nicht jedoch ausgleichen können.

Die Anbauflächen bei Körnermais und Corn-Cob-Mix sind gegenüber dem vergangenen Jahr leicht rückläufig. Die Körnermaisfläche sank um 1,4 Prozent auf insgesamt 364.382 ha. Nachdem der Anbau 2003 aufgrund von Auswinterungsschäden bei Raps und Getreide ganz enorm ausgedehnt worden war, ist es überraschend, dass der Körnermais dieses Niveau in etwa halten konnte, meint das DMK. (Anlagen in der pdf-Datei)

Dokument: 0904_Maisanbauflaeche_deutlich_ausgeweitet.pdf

Source

DMK-Pressemeldung vom 2004-08-30.

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