Lübecker Bucht: Welche Chancen hat die Biomasse?

Am Freitag, dem 4. November präsentiert die ACS Agrochemische Systeme GmbH in den Räumen der Regionalpartnerschaft Lübecker Bucht e.V. die Ergebnisse ihrer Studie zur Umsetzung der EU Richtlinie 2003/30/EG in der Region Lübecker Bucht. Mit dieser Richtlinie hat die EU die Basis für den Einsatz von biogenen Treibstoffen und Treibstoffadditiven in der EU und Deutschland geschaffen. Ende 2003 wurde durch die Bundesregierung die Steuerbefreiung bis 2008 auf sämtliche Biokraftstoffe und biogene Kraftstoffadditive eingeführt.

Ziel des Projektes war es zu untersuchen, wie die EU-Richtlinie in einer globalisierten Welt regional in der Lübecker Bucht wirtschaftlich umgesetzt werden kann. Wichtigstes Ergebnis der Studie ist, dass es mit geeigneten technischen Konzepten möglich ist, bis zum Jahre 2020 einen nennenswerten Anteil der in der Region benötigten Energie- und Chemieprodukten mittels Biomasse zu decken.

Grundsätzlich ist es möglich 100% des landwirtsamtlichen regionalen Energiebedarfes, 50% des Energiebedarfs für den öffentlichen regionalen Verkehr, 25% des regionalen Strom- und Wärmeenergiebedarfes, 20% des Kraftstoffverbrauchs im allgemeinen Straßenverkehr über Bioethanol, Biogas und Pflanzenöl abzudecken und zusätzlich 2,5% aller in Deutschland verbrauchten Feinchemikalien zu produzieren.

Eine Kernaussage der Studie ist, dass isolierte Biomasseprojekte in der EU nicht die in einer globalisierten Welt benötigte Wirtschaftlichkeit erreichen können. Erst durch den kombinierten Betrieb einzelner Biomassekonversionsanlagen wie die Rapsölproduktion, Bioethanolproduktion, Biogas und die Verwertung weiterer Koppelprodukte in Biomassekonversionsparks kann die Wirtschaftlichkeit sichergestellt werden.

Hervorgehoben werden in der Studie die positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt eines solchen Entwicklungskonzepts. Durch die Erhöhung der Wertschöpfung innerhalb der Region und somit der Stärkung des regionalen Wirtschaftskreislaufs könnten laut Studie über 500 Arbeitsplätze pro Jahr neu geschaffen werden. Durch ihre landwirtschaftliche Ausprägung hat die Region die Möglichkeit bei einer solchen Entwicklung führend mitzuwirken und zu einer Kompetenzregion für Biomasse zu werden.

Interessierte können eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie im pdf-Format per Email an acs.gmbh@tiscali.de anfordern.

Source

HL-live vom 2005-11-03.

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