Landwirtschaft trägt zum Energiemix entscheidend bei

Der Acker als Kraftstoff - DBV für Getreideverbrennung

“Die Landwirtschaft in Deutschland kann einen erheblichen Anteil zum Energiemix beitragen”. Dies sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Würde Biomasse vom Holz bis zum Raps verstärkt zur Energiegewinnung genutzt, könnten bis 2030 rund 16 Prozent des Stroms, zehn Prozent der Wärme und zwölf Prozent der Kraftstoffe für Personenwagen auf den heimischen Äckern und in den Wäldern produziert werden.

Bislang sei dies zwar noch Wunschvorstellung und die Landwirte seien von solchen Zahlen weit entfernt. Die jüngste extreme Preissteigerung bei Erdöl, Erdgas und Kohle habe aber die Energieerzeugung aus Biomasse an die Wettbewerbsfähigkeit herangeführt. Daher ist “Bioenergie ein Zukunftsmarkt”, erklärte der DBV-Generalsekretär.

Born sieht in der Bioenergie große ungenutzte Potentiale. Er schlägt vor, auch Getreide zur Wärmeerzeugung zu verheizen. Gerade in diesem Jahr könnte viel Getreide, das wegen der schlechten Ernte für die Nahrungsmittel- oder Futtermittelproduktion nicht geeignet ist, als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen genutzt werden.

Born rechnete vor, dass drei Kilogramm Getreide etwa den Heizwert von einem Liter Öl hätten. Getreide koste heutzutage lediglich acht bis neun Cent pro Kilogramm und sei damit gegenüber 50 Cent pro Liter bei Heizöl wettbewerbsfähig. Derzeit bereite zwar der hohe Stickstoffanteil bei der Verbrennung von Getreide noch Probleme, räumte der DBV-Generalsekretär ein. Doch auch hier arbeiteten Firmen an Heizungsanlagen, die die Grenzwerte einhalten. Die Land- und Forstwirtschaft befindet sich in einer zunehmend besseren Wettbewerbssituation, fasste Born zusammen.

Source

DBV-Pressemitteilung vom 2005-09-29.

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