Kunststofferzeugung in Deutschland 2004: Produktionsrekord und Umsatzplus

Nie zuvor wurden in Deutschland so viele Kunststoffe hergestellt wie im Jahr 2004: Die Produktion stieg um 4,2 Prozent auf 17,5 Millionen Tonnen. Auch bei den Umsätzen gibt es nach drei aufeinander folgenden Jahren mit Umsatzrückgängen endlich wieder gute Nachrichten: Der Gesamtumsatz mit Kunststoffen “made in Germany” lag 2004 bei 19,9 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von 10,1 Prozent, heiße es in einer Mitteilung von PlasticsEurope Deutschland e.V..

Die Wirtschaftszahlen für das Jahr 2004, die der Verband der Kunststofferzeuger PlasticsEurope jetzt am Rande seiner Mitgliederversammlung in Hamburg vorstellte, belegen eindrucksvoll, dass Deutschland in Europa bei weitem bedeutendster Standort für die Kunststofferzeugung ist: Rund jede dritte Tonne westeuropäischen Kunststoffs kommt aus deutscher Produktion.

Auch der Außenhandel hat sich 2004 gut entwickelt. Der Außenhandelssaldo verzeichnete der Menge nach mit 4,8 Millionen Tonnen ein Plus von 15 Prozent, dem Wert nach mit 6,78 Milliarden Euro sogar ein Plus von 16,1 Prozent – auch dies ein beredter Beleg dafür, in welch hohem Maße Deutschland vom Export lebt.

Der in Hamburg neu gewählte Vorsitzende von PlasticsEurope Deutschland e.V., Dr. Günter Hilken (Bayer MaterialScience), erklärte, die Kunststofferzeuger in Deutschland hätten sich 2004 trotz eines noch immer schwierigen Umfeldes gut behaupten können. Dr. Hilken wörtlich: “Die Produktion wuchs ordentlich, und auch die Umsatzkurve zeigte nach oben. Die Margen der Kunststofferzeuger bleiben aber dennoch weiter unter Druck”.

Hintergrund sind die stark gestiegenen Preise der wichtigsten Kunststoff-Vorprodukte. So wurde das Rohöl um etwa 33 Prozent teurer, Ethylen um rund 27 Prozent, Propylen um rund 21 Prozent und Naphta um rund 13 Prozent. Insgesamt entwickelten sich die Margen dank etwas stärker steigender Kunststoffpreise zwar positiv, doch liegt zum Beispiel die Marge von Polypropylen noch immer unter der des Jahres 1995.

Auf den resultierenden Kostendruck reagieren die Kunststofferzeuger in Deutschland zur Erhaltung ihrer globalen Wettbewerbsfähigkeit mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen: Rationalisierung, Umstrukturierung, Fusionen, Akquisitionen und Konzentration.

Der Start ins Jahr 2005 war Dr. Hilken zufolge von der produzierten Menge her eher verhalten, vom Ergebnis her aber durchaus zufriedenstellend. Für 2005 erwarten die Kunststofferzeuger in Deutschland nun Zuwächse etwas über der Steigerungsrate des Bruttoinlandsprodukts. “Wir sind”, so Dr. Hilken, “überzeugt von unserem Material, das sich immer neue, oft überraschende Anwendungsbereiche erobert. Insofern sind wir sicher, dass die Produktions- und Verbrauchskurve auch in Zukunft nach oben zeigen wird”. Zudem seien Kunststoffe in Deutschland heute anerkannte, von einer breiten Mehrheit akzeptierte Werkstoffe. Diese gesellschaftliche Akzeptanz sei eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg.

(Vgl. Meldung vom 2005-05-18.)

Source

PlasTicker-News vom 2005-05-18.

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