Künast: Chance zur Eingrenzung der internationalen Waldzerstörung verpasst

Am letzten Tag des Waldforums der Vereinten Nationen (UNFF) in New York äußerte sich Verbraucherministerin Renate Künast heute in Berlin enttäuscht über dessen Verlauf. Die Tagung hatte zum Ziel, über die Zukunft dieses Gremiums und damit über Maßnahmen der Staatengemeinschaft zur Erhaltung der Wälder weltweit zu entscheiden. “Deutschland hat sich in New York, gemeinsam mit der EU, für ein rechtlich verbindliches  Instrument und für die Festlegung klarer, überprüfbarer Ziele der Vereinten Nationen zur Walderhaltung eingesetzt”, erklärte die Ministerin.

Dies sei in der Vergangenheit regelmäßig am Widerstand der Entwicklungsländer gescheitert. Für sie seien Wälder eine wichtige nationale Ressource, die man vom Einfluss anderer Länder fernhalten wollte. Beim diesjährigen Treffen sei ein Umlenken in dieser Frage in greifbarer Nähe gewesen. Bereits im Vorfeld des Waldforums hätte sich eine deutliche Mehrheit der Entwicklungsländer angesichts der Waldzerstörungen in ihren Ländern offener und flexibler gezeigt. “Doch einmal mehr hat Brasilien die Front der Gegner angeführt und Fortschritte verhindert, vehement unterstützt von den USA”, sagte Künast.

Die Entscheidungen in New York würden nun vertagt, nachdem insbesondere Deutschland nicht bereit gewesen sei, einen in vielen Punkten aufgeweichten Beschluss mitzutragen. “Angesichts der Dynamik der Waldzerstörungen weltweit können wir uns das nicht leisten”, so die Ministerin. Die Waldfläche schrumpfe seit den 90iger Jahren jährlich um 9,4 Mio Hektar, der Großteil der Abholzungen finde in den Tropen statt.

“Die unverbindlichen Beschlüsse, die sich im Verlauf des Forums abzeichneten, hätten unsere Anstrengungen auf Jahre eher behindert statt unterstützt. Nun werden wir alles daran setzen, um die Partner in den nächsten Monaten für überzeugendere Lösungen zu gewinnen”, erklärte die Ministerin.

Source

BMVEL-Pressemitteilung Nr. 139 vom 2005-05-27.

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