Zum ersten Partnertreffen eines neuen EU-Projekts wurden gerade die Vertreter des Amtes Klützer Winkel für Februar kommenden Jahres nach Paris eingeladen. Gemeinsam mit weiteren Partnern in Frankreich, Griechenland und Belgien soll dort mit Mitarbeitern des Fiat-Konzerns aus Turin, und Vertretern der italienischen Universität Pisa beraten werden, ob sich Seegras und Algen als Dämmstoffe im Fahrzeugbau eignen.
Bernd Anders, der Leiter des Amtes Klützer Winkel ist nun angesichts der Herausforderung, Material und Know-how zum so genannten Biopal-Projekt beizusteuern, im Zugzwang, endlich seine Aufbereitungsanlage für das Seegras betriebsbereit zu bekommen. Bislang konnte die 500.000 EUR teure Anlage noch nicht vollständig funktionieren, weil das für den Betrieb notwendige Rapsöl aufgrund der Kälte zu dickflüssig wurde. “Wir hoffen aber auf eine Eröffnung in der dritten Kalenderwoche des kommenden Jahres”, hofft Anders.
Probleme gibt es auch noch mit der Reinigung des nachwachsenden Strandguts, denn das Sammelfahrzeug nimmt einfach zuviel Sand mit auf. An der Entwicklung einer mobilen Reinigungsanlage wird daher zügig gearbeitet, da bereits auch etliche Gemeinden Ostholsteins Interesse daran bekundeten.
Das Seegras-Projekt Klützer Winkel, das sich die EU bisher 1,84 Mio. EUR kosten ließ, will Anders bis spätestens 2005 abgeschlossen haben. Die Aufbereitungsanlage soll indes bereits 2003 privatisiert und ökonomisch betrieben werden. Was Anders noch wundert, ist das Desinteresse entlang der Küste von Mecklenburg-Vorpommern: “Da haben wir nicht eine Anfrage.” Und das, obwohl auch dort ab 2005 gemäß einer EU-Richtlinie das Deponieren von unbehandeltem Seegras untersagt sein wird.
(Vgl. Meldung vom 2002-08-14.)
Source
Lübecker Nachrichten vom 2002-12-20.
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