Kirche wirbt für Rapsöl als Treibstoff

Unter dem Thema “Projektorganisation Regionale Ölpflanzennutzung” veranstalteten in der vergangenen Woche Josef Schraven, Mitarbeiter beim Bistum Aachen, und Hein Backes vom Referat für Arbeiter- und Betriebspastoral Region Eifel im Dahlemer Pfarrheim einen Informationsabend. Leon Sergis-Christian vom Ingenieurbüro INCO aus Aachen referierte hier über die moderne Pflanzenöltechnologie (vgl. auch Meldung vom 28.05.01). “Wenn wir davon sprechen, Pflanzenöl statt Diesel zu tanken, dann meinen wir keinesfalls Biodiesel”, klärte der Ingenieur seine Zuhörerschaft auf.

Pflanzenöl verfüge über den Vorteil, lediglich so viel CO2-Emission abzugeben, als die Pflanzen für ihr Wachstum aufgenommen hätten. “Der Ruß-Ausstoß bei der Verbrennung des schwefelfreien Pflanzenöls ist außerdem um 50 Prozent geringer als bei Diesel-Kraftstoff”, so Sergis-Christian, der von Lebensmittelöl spricht. Allerdings auch klar ist, dass die Raps-Anbauflächen in Deutschland nicht ausreichten, wollte nun jeder sein Fahrzeug mit Speiseöl fahren. Als Alternative wurde Palmöl genannt, obwohl es hier speziell um die Unterstützung der regionalen Landwirtschaft gehe.

Mit den bislang nur acht Speiseöl-Tankstellen um Aachen sind viele “Salatöl-Kutscher” allerdings noch auf Selbstversorgung angewiesen, wenngleich auch ein “Ölmann” frei Haus liefert. “Wir stehen kurz davor, eine Ölmühle in der Eifel einzurichten”, erklärte der Referent. “Die soll einmal eine Millionen Liter Rapsöl pro Jahr liefern.” Die Umrüstung eines Dieselfahrzeugs auf Reinölbetrieb kostet pro Zylinder 1.000 Mark. Das Regioöl wird mit derzeit 1 Mark pro Liter angesetzt. Bei einem Verbrauch von acht Litern auf 100 gefahrene Kilometer wäre eine solche Umrüstung nach 71.000 km amortisiert. Zusatzvorteil: geht einmal das Salatöl aus, tut’s auch mal ganz normaler Diesel.

Autorin: Marion Kupfer (nova)
Endredaktion: Michael Karus (nova)
Quelle: Kölner Anzeiger vom 01.Oktober 2001.

Source

Kölner Anzeiger vom 01.Oktober 2001.

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