Befand bis dato die übliche Beleihungs- und Bewertungspraxis Holzhäuser als unbeständig, aufwändig pflegebedürftig und von niedrigem Verkaufswert, dürfte dies durch eine aktuelle Studie der Universität Leipzig künftig als widerlegt gelten. Die Wissenschaftler des Lehrstuhls für Stahl- und Holzbau ermittelten nämlich, dass moderne Holzbauten weder bezüglich ihrer Robustheit noch ihrer Werterhaltung hinter Massivbauten zurück bleiben.
„Es gibt keine objektiven Gründe, den Wert eines Holzhauses schlechter einzustufen oder Bauherren bei der Finanzierung zu benachteiligen“, so Prof. Dr. Stefan Winter, der Projektleiter der Fakultät. Die Forschungsergebnisse zeigen auf, dass moderne Holzhäuser, die ab 1985 erbaut wurden, sogar zum Teil die aktuellen Vorgaben zu Brand-, Schall, Feuchte- und Wärmeschutz übertreffen. Voll gedämmte Außenwände sowie Dachüberstände und Sockel zum Bewitterungsschutz seien mittlerweile „Standard“.
Insgesamt befanden die Forscher, dass Holzhäuser bei einem verglichenen Gesamtnutzungszeitraum von 80 Jahren in ihrer Wertbeständigkeit den Massivhäusern in nichts nach standen. Die von einigen Versicherungen praktizierte Beitragserhöhung bzgl. der höheren Feuergefährdungsklasse stößt indes auf Unverständnis: „Wenn eine Bewandung einen bestimmten Feuerbeständigkeitstest besteht – und damit der Bauproduktrichtlinie entspricht – ist es egal, ob sie aus Holz, Pappe oder Stein besteht“, kommentiert dazu der Pressesprecher des Deutschen Instituts für Normung (DIN). Deutsche Bauherren jedenfalls haben den Marktanteil des Holzhauses seit 1995 sukzessiv von 7,5% auf heute über 15% ansteigen lassen.
(Vgl. Meldung vom 2002-10-07.)
Source
VDI nachrichten vom 2002-11-08,
Share
Renewable Carbon News – Daily Newsletter
Subscribe to our daily email newsletter – the world's leading newsletter on renewable materials and chemicals