Hankook startet erstmals Reifenproduktion mit ISCC PLUS zertifiziertem Carbon-Black

The Hankook Technodome is the new global R&D-Center of the premium tyre maker. © Hankook

Gemeinschaftsentwicklung mit zwölf weiteren koreanischen Unternehmen und Institutionen im Rahmen des Tire-to-Tire Circular Economy Model-Konsortiums
Aus Altreifen gewonnenes Pyrolyseöl bildet Basis für zertifizierte Rußmaterialien, die für die Serienproduktion verwendbar sind

Premium-Reifenhersteller Hankook hat mit der Serienproduktion von Reifen begonnen, bei denen drei Arten von ISCC PLUS (International Sustainability & Carbon Certification) zertifiziertem Carbon-Black zum Einsatz kommt. Das aus dem Pyrolyseöl von Altreifen gewonnene Material wurde vom Tire-to-Tire Circular Economy Model Consortium entwickelt.

Diese kommerzielle Verwendung ist der erste große Meilenstein seit der Gründung des Konsortiums im November 2023. Das von Hankook ins Leben gerufene Konsortium arbeitet dauerhaft zusammen und konzentriert sich auf Forschung und Entwicklung, um nachhaltige, für die Serienfertigung geeignete Materialien zu entwickeln. Ziel des Projekts ist ein Kreislaufwirtschaftsmodell für die Herstellung neuer Reifen aus Altreifen in Südkorea. Gemeinsam mit zwölf weiteren koreanischen Unternehmen und Institutionen strebt Hankook danach, die globale Forderung nach Kohlenstoffneutralität und der Verwendung nachhaltiger Materialien zu erfüllen.

Gemeinschaftlicher Ansatz für die Kreislaufwirtschaft

Hankook hat dieses Ziel durch gemeinsame Forschung mit den Konsortialpartnern HD Hyundai Oilbank und HD Hyundai OCI erreicht. Die beiden Partner entwickelten die drei Arten von zertifiziertem Carbon-Black durch die Verwendung von raffiniertem Öl, das aus der Pyrolyse von Altreifen gewonnen wurde. Dafür erhielten sie die ISCC PLUS-Zertifizierung – ein freiwilliges internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Materialien und die Kreislauffähigkeit von Produkten. Hankook setzt diese Materialien jetzt erstmalig in der Großserienproduktion ein.

Diese Zusammenarbeit erleichtert den Übergang der Reifenindustrie zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, indem petrochemische Rohstoffe durch wiederverwertete Materialien ersetzt werden. Darüber hinaus führt dieser Ansatz dazu, die Abhängigkeit von Erdölressourcen zu verringern, natürliche Ressourcen zu schonen und die Kohlenstoffemissionen zu senken.

Hankook wird noch in diesem Jahr Reifen mit zertifiziertem Carbon-Black produzieren, um die globalen Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen. Darüber hinaus wird das Unternehmen die enge Zusammenarbeit mit den Partnern des Konsortiums fortsetzen, um Carbon-Black zu entwickeln, welches zu 100 Prozent aus Pyrolyseöl besteht. Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent nachhaltige Materialien zu verwenden und die Entwicklung von Kreislaufmaterialien durch das Konsortium weiter zu beschleunigen.

Das Ziel: „null Emissionen bis 2050“

Hankook setzt sein Engagement für mehr Nachhaltigkeit in der globalen Reifenindustrie auch an anderer Stelle fort: Im Jahr 2021 erhielt das koreanische Werk Geumsan als erstes in der Reifenindustrie die ISCC PLUS-Zertifizierung. Danach folgte das Werk in Ungarn, das 2023 die gleiche Zertifizierung erhielt und damit den Grundstein für die Verwendung nachhaltiger Materialien in die Serienfertigung legte.

Darüber hinaus hat die Science Based Targets Initiative (SBTi) Hankook im August 2023 als erstes Unternehmen der koreanischen Reifenindustrie für seine mittel- bis langfristigen Maßnahmen rund um die Reduktion von Treibhausgasen und das Ziel „Net Zero by 2050“ ausgezeichnet – eine weitere Bestätigung für das Engagement des Unternehmens bei der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen. Schließlich wurde Hankook im Jahr 2024 von der Federation Internationale de I‘Automobile (FIA) mit der Three Star Environmental Accreditation ausgezeichnet, der höchsten Nachhaltigkeitszertifizierungsstufe, die von dieser Organisation vergeben wird.