In der Presse der vergangenen Woche wurden Befürchtungen geäußert, dass Gartenmöbel aus Teak ökologisch nicht korrekt seien. Weiter wurde behauptet: “Die FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V. rät Verbrauchern zu Misstrauen gegenüber dem FSC-Zertifikat beim Kauf von Teakholz-Produkten”. Diese Aussage ist falsch und wurde nicht von einem autorisierten Vertreter der Initiative abgegeben.
Die FSC Arbeitsgruppe distanziert sich von dieser und weiteren Aussagen des vermeintlichen Sprechers und stellt folgendes klar: Das FSC-Gütesiegel stellt auch und gerade für Tropenholzprodukte ein glaubwürdiges Qualitätszeichen dar und garantiert eine Holzerzeugung aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft nach international vereinbarten Kriterien. Bei Tropenholzprodukten ohne FSC-Siegel ist diese Garantie nach wie vor nicht möglich.
Nina Griesshammer, Waldreferentin beim WWF erklärt: “Nicht der vollkommene Verzicht auf Tropenholz, sondern der bewusste Kauf von Holz aus kontrolliert umweltgerechter und sozial verantwortlicher Waldwirtschaft, garantiert durch das FSC-Gütesiegel, ist derzeit der beste Beitrag, den wir als Verbraucher zum Schutze der Tropenwälder leisten können.”
Anlass zu den Befürchtungen in der Presse war der Zertifikatsentzug im Herbst vergangenen Jahres des bedeutendsten FSC-zertifizierten Teakholz-Forstbetriebes* und den damit verbundenen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des FSC-Systems. Das Gegenteil ist der Fall. Der Ent-zug, der viele FSC-zertifizierte Betriebe und zahllose Einzelhändler schmerzlich traf, ist ein Beweis für die Schlagkräftigkeit der FSC-Kontrollen und die Integrität der unter dem Gütesiegel des FSC vermarkteten Produkte. Die Sorge, dass die nach wie vor im Umlauf befindliche Menge FSC-zertifizierten Teakholzes nicht ausschließlich aus Lagerbeständen stammen könne, ist gleichfalls völlig unbegründet. Die für betreffende Verarbeitungsbetriebe in Indonesien zuständige FSC-Kontrollstelle “SmartWood” hat in lückenlosen Betriebsprüfungen sichergestellt, dass aktuell zertifizierte Verarbeitungsbetriebe noch über Lagerbestände FSC-zertifizierten Teakholzes verfügen. Bei den übrigen Betrieben mit FSC-Zertifikat, die entsprechende Lagerbestände nicht nachweisen konnten, erfolgte eine Stilllegung (“Suspendierung”) des Zertifikates. Dieses Vorgehen, wie in diesem Fall in Indonesien gewährleistet, dass unter dem Gütesiegel des FSC nur Produkte aus FSC-zertifizierten Herkünften in den Markt gelangen können.
Ziel des FSC ist es, Forstbetriebe weltweit zur Einhaltung verantwortungsvoller Bewirtschaftung zu verpflichten und deren Produkte mit Hilfe eines Gütesiegels zu kennzeichnen. Um dies zu gewährleisten, verlangt der FSC jährliche Kontrollen. In Forstbetrieben wird hierbei die Waldbewirtschaftung, in jedem Unternehmen der Produktionskette die Verwendung von zertifiziertem Holz überprüft. Der FSC stellt auf diese Weise eine lückenlose Dokumentation des Holzflusses vom Wald bis zum Einzelhändler und damit die Rückverfolgbarkeit sämtlicher FSC-zertifizierter Produkte sicher.
Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale, nichtstaatliche und gemeinnützige Dachorganisation mit dem Ziel, den Erhalt der Wälder durch ihre umweltgerechte, sozial verträgliche und wirtschaftlich tragfähige Bewirtschaftung zu gewährleisten. Hierzu hat der FSC ein weltweit gültiges Gütesiegel für Holzprodukte geschaffen, das auf der Einhaltung zehn international verbindlicher Prinzipien und Kriterien beruht. Wegbereitend für die Entwicklung des FSC war hierbei die Formulierung der Agenda 21 auf der Klimakonferenz in Rio 1992. Die FSC Arbeitsgruppe Deutschland setzt diese Arbeit des FSC auf nationaler Ebene unter Beteiligung aller Interessengruppen um. In der Arbeits-gruppe arbeiten alle großen Umweltverbände, die Gewerkschaften für Arbeitnehmer in der Forst- und Holzwirtschaft, umweltbewusste Waldbesitzer und Verbände der Holzwirtschaft an einem nationalen Standard für die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland.
* Anmerkung: Das indonesischen Forstunternehmen Perhum Perhutani PT erhielt 1998 das FSC-Zertifikat für fünf seiner insgesamt über 50 Distrikte: Cepu, Kebonharjo, Kendal, Madiun und Mantingan. Diese nehmen ca. 5 Prozent der Gesamtfläche javanischer Teak-Plantagen (ca. 2 Millionen Hektar) ein.
Rückfragen:
Dr. Uwe Sayer, FSC Arbeitsgruppe Deutschland
Tel.: +49 (0)761-696 64-33
E-Mail: sayer@fsc-deutschland.de
Kontakt:
Forest Stewardship Council (FSC) Arbeitsgruppe Deutschland e.V.
Postfach 58 10, D-79026 Freiburg
Tel.: +49 (0)761-696 64-33
Fax: +49 (0)761-696 64-34
E-Mail: info@fsc-deutschland.de
Internet: www.fsc-deutschland.de
(Vgl. Meldung vom 2002-04-18.)
Source
Pressemitteilung der FSC-Arbeitsgruppe Deutschland vom 2002-07-16.
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