Forschung: Pyrolyseöl aus Holz für Energie und Chemie

BFH-Nachrichten 2/2007

Die Verwendungsmöglichkeiten von Holz sind vielfältig – entsprechend weit gefächert sind die Forschungsaktivitäten der Bundesforschungsanstalt für Forst-und Holzwirtschaft (BFH). In der aktuellen Ausgabe der BFH-Nachrichten werden Ergebnisse und Hintergründe zahlreicher Forschungsprojekte vorgestellt, darunter Projekte zum Konzept der Bioraffinerie und zur Erzeugung von Bioöl durch Flash-Pyrolyse sowie dessen stofflicher energetischer Nutzung.

Herstellung und Einsatz von Phenol-Formaldehyd (PF)-Harzleimen unter Verwendung von Bioölen oder deren Fraktionen aus der Flash-Pyrolyse von Lignocellulosen
Flash-Pyrolyse ist ein Verfahren zur thermochemischen Umwandlung von Lignocellulosen. Das mengenmäßig überwiegende Hauptprodukt Bioöl lässt sich energetisch verwerten, aber auch chemisch nutzen. Umfangreiche Untersuchungen mit Phenol-Formaldehyd-(PF)-Harzleimen ergaben nur geringe Qualitätsverluste bei Substitution von 20% des Phenols durch Rinden-Bioöl. Die Herstellungskosten des Leimes allerdings lassen sich dadurch um 10% senken. Aufgrund der ermunternden Ergebnisse kann der Industriepartner in nachfolgenden F&E-Programmen der EU den Einsatz von Bioöl in PF-Harzsystemen weiterverfolgen. (Bericht: S. 21-22)

Biomass-to-Oil: Realisierung der Flash-Pyrolyse von Altholz mit energetischer Verwertung des Bioöls in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Dieselmotor
Im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Umweltministerium des Landes Niedersachsen geförderten Projektes wurde eine Prototypanlage für die Flash-Pyrolyse von Biomasse zu Bioöl entwickelt und die energetische Nutzung des gewonnenen Bioöls in einem Blockheizkraftwerk (BHKW). Das gesamte Verfahrenskonzept erhielt den Namen BTO (Biomass-To-Oil). Aufgrund der bisherigen Erfahrungen gehen die Entewickler davon aus, dass bei dem heutigen Biomassepreis von ca. 50 €/t Anlagen mit einem Durchsatz von etwa 50 t/Tag wirtschaftlich wären. (Bericht: S. 22-24)

Pilotprojekt “Lignocellulose-Bioraffinerie”
Es ist das Gesamtziel des Verbundvorhabens “Lignocellulose-Bioraffinerie”, die wissenschaftlich-technischen Grundlagen für die Entwicklung eines technischen Prozesses zum Aufschluss lignocellulosehaltiger Rohstoffe, der Auftrennung in die Komponenten Cellulose, Hemicellulosen, Lignin und Inhaltsstoffe sowie Weiterverarbeitung der erhaltenen Chemierohstoffe zu Synthesebausteinen zu legen. Der innovative Ansatz besteht darin, dass alle Komponenten erstmals gleichrangig genutzt werden können. Hintergrund und Ziele des neuen Pilotprojekts werden auf S. 24 bis 27 der BFH-Nachrichten dargestellt.

Weitere Berichte (Auswahl)

  • Einsatz von Kokosteilchen in High Pressure Laminates HPL (S. 27)
  • Optimierung der Faserqualität für die Herstellung von Schichtstoffplatten (HPL) (S.27)
  • Inventurstudie 2008 zur Erfassung der Vorräte an Biomasse in Wäldern Deutschlands (S. 29-30)

Die BFH-Nachrichten 2/2007 können Sie hier (PDF-Dokument) herunterladen.

(Vgl. Meldungen vom 2006-01-20, 2007-07-06 und 2004-01-23.)

Source

Bundesforschungsanstalt für Forst-und Holzwirtschaft (BFH), 2007-08.

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