Forschung: Chemische Polyestersynthese aus 100% Rhizinusöl

Effizienter ohne biotechnologische Verfahren

Wie das Online-Wissenschaftsmagazin Scienceticker berichtet ist es Chemikern der Universität Konstanz mit finanzieller Unterstützung der BASF gelungen, aus Rizinusöl auf chemischem Weg in wenigen Schritten einen Polyester herzustellen.

Die neue Synthesemethode der Forscher Dorothee Quinzler und Stefan Mecking vom Lehrstuhl für Chemische Materialwissenschaft der Universität Konstanz kommt ohne Mikroorganismen aus. Solche rein chemischen Methoden seien typischerweise effizienter und besser steuerbar als biotechnologische Verfahren.

Ausgangspunkt der in der Zeitschrift Chemical Communication beschriebenen Synthese ist Rizinusöl, das bereits für eine Reihe von Produkten als Rohstoff genutzt wird. Ein Grund dafür ist, dass das Öl mit der Ricinolsäure fast ausschließlich nur eine Sorte von Fettsäuren enthält, die zudem mehrere Angriffspunkte für chemische Reaktionen bietet. Quinzler und Mecking nutzen einen dieser Angriffspunkte, um die Ricinolsäure zunächst in zwei Teile zu “spalten”, darunter der einfach ungesättigte Alkohol Undecenol. Diesen erhitzen die Forscher unter hohem Druck mit Kohlenmonoxid und einem Kobalt-Katalysator. Bei 160 Grad Celsius verbinden sich Alkohol- und Kohlenmonoxidmoleküle nach und nach zu langen Ketten eines Polyesters, des Polydodecyloats. Das lineare Polymer erhält im Wesentlichen die Molekülstruktur des Pflanzenöl, das bisher erzeugte Proukt schmilzt relativ früh bei ca. 65°C.

Weitere Informationen
Dorothee Quinzler and Stefan Mecking, 2009: Renewable resource-based poly(dodecyloate) by carbonylation polymerization. In: Chemical Communications, DOI: 10.1039/b912294j. (Volltext)

Source

Scienceticker, 2009-08-25.

Supplier

BASF SE
Universität Konstanz

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