EU erwägt Plastiktüten-Verbot

Allein Mittelmeer schon mit 500 Tonnen Kunststoffresten verseucht

Papier- und Plastikmuell auf einer Muelldeponie
Papier- und Plastikmuell auf einer Muelldeponie

500 Plastiktaschen im Jahr verbraucht der EU-Bürger durchschnittlich. Die EU-Kommission hat nun erste Schritte unternommen, um diese Müllmenge der Umwelt zuliebe zu reduzieren. Wie? Eine Umfrage unter Bürgern und Wirtschaftsvertretern soll die Lösung bringen. Machen Sie mit!

Allein den Müllberg aus 500 Plastiktüten, den ein einzelner Europäer jährlich produziert, muss man sich einmal bildlich vor Augen führen. Die Wegwerfmentalität der Europäer schadet der Umwelt natürlich enorm. Die alarmierenden Zahlen haben die EU-Kommission am Mittwoch, 18. Mai, zum Nachdenken gebracht. Mögliche Lösungen: Eine Steuer auf Plastiktüten oder sogar ein komplettes Verbot.

Die beste Lösung soll nun mithilfe der EU-Bürger – den Verbrauchern – und mit Hilfe der Vertreter der Verpackungsindustrie – den Herstellern – erarbeitet werden. Alle Europäer werden von der EU-Kommission dazu aufgerufen, an einer Online-Umfrage teilzunehmen. Dort sollen sie ihre Meinung zur Plastiktüten-Problematik kundgeben und Anregungen dazu geben, wie besser auf biologisch abbaubare Verpackungen aufmerksam gemacht werden kann. Ein Anliegen, das natürlich auch im Sinne von Greenpeace ist.

Warum darauf verzichten?
Da gibt es viele Gründe. Die meisten Plastiktaschen werden nur ein einziges Mal verwendet. Oft landet der Plastikmüll dann im Meer, wo er Tiere und Pflanzen belastet. Allein im Mittelmeer treiben derzeit rund 250 Milliarden Kunststoffteilchen mit einem Gesamtgewicht von 500 Tonnen. Und bis zu ihrer Zersetzung könnte es Jahrhunderte dauern. “Vor 50 Jahren waren Einweg-Plastiktüten praktisch unbekannt”, sagt EU-Umweltkommissar Janez Potcnik. “Heute benutzen wir sie für einige Minuten, danach belasten sie jahrzehntelang unsere Umwelt.”

Die Herstellung von Plastiktüten erfordert außerdem große Mengen Öl: “Die Nachfrage nach Plastik und damit auch nach Öl wächst weltweit. Je mehr Öl benötigt wird, desto wahrscheinlicher ist auch eine Katastrophe wie Deepwater Horizon”, kommentiert Jörg Feddern, Ölexperte bei Greenpeace.

3,4 Millionen Tonnen Plastiktragetaschen wurden 2008 in der EU produziert – eine viel zu hohe Zahl, findet Greenpeace. Die Meinung der Bürger ist daher so wichtig, um alltagstaugliche und akzeptierten Lösungswege zu finden, den Müllberg und die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für diese Online-Umfrage – Ihre Umwelt wird es Ihnen danken.

Weitere Informationen:
http://ec.europa.eu/yourvoice/ipm/forms/dispatch?form=PLASTICBAGS

Source

Greenpeace, 2011-05-19.

Supplier

European Commission
Greenpeace Deutschland

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