Energy-Farming Congress: Tagungs-CD jetzt erhältlich!

Über 300 Teilnehmer aus 10 Nationen – Das große Interesse am dreitägigen Internationalen Energy-Farming Congress vom 2. bis 4. März 2005 zeigt: Im Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung werden große Potentiale gesehen.

Über 40 Referenten zeigten die Chancen aber auch die Risiken und Anforderungen dieses Marktes auf, der durch die Kyoto-Vereinbarungen und in Deutschland aktuell durch die Novelierung des Erneuerbare Energiengesetzes (EEG) erneut Aufschwung erhalten hat. Ausgerichtet wurde der Kongress im Rahmen des Projektes “NorthSeaBioEnegy“, an dem neben dem RIS Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (NaRo.Net) und dem Land Niedersachsen auch die Landwirtschaftskammer Weser-Ems sowie die Partnerorganisationen aus den Niederlanden, Belgien und Schottland beteiligt sind.

“Für die Landwirtschaft bietet die Energieerzeugung aus Biomasse gute Entwicklungsperspektiven”, so Friedrich Scholten (Präsident der Landwirtschaftskammer Weser-Ems) in seiner Eröffnungsrede zum Internationalen Energy-Farming Congress in der Alten Werft in Papenburg.

Nach der langjährigen Erfahrung der Landwirte im Anbau von Biomasse für Futter- und Lebensmittel stelle die Umstellung eines Teils des Pflanzenanbaus auf eine Verwertbarkeit auf dem Energiemarkt eine Chance und große Herausforderung für die europäische Landwirtschaft dar, betonte auch A.Oostra, General Direktor vom Niederländischen Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität .

Welche Voraussetzungen der Energiepflanzenanbau erfüllen muss, um für die Betriebe zu einem wirtschaftlich interessanten Produktionszweig zu werden; welche Techniken dazu in der Forschung derzeit weiterentwickelt werden und welche Pflanzen und Fruchtfolgen sich für den Einsatz in der Energieerzeugung eignen – Auf diese Fragen Antworten zu finden, war Aufgabe und Ziel des internationalen Forums, auf dem Referenten aus Forschung, Industrie und der landwirtschaftlichen Praxis über neueste Forschungsergebnisse und Erfahrungen berichteten. Nicht nur für die Abstimmung zwischen Wissenschaft und Praxis, auch für den Erfahrungsaustausch der teilnehmenden Länder mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten bot der EnergyFarmingCongress den passenden Rahmen.

Auf die Bedeutung der Biomasse als regenerativer Energierohstoff bei steigendem Weltenergiebedarf und die dringende Notwendigkeit zum Handeln auch im Hinblick auf die Klimarelevanz, ging Referent Dr. Ir. T. van Herwijnen (ETC Energy Technology, Niederlande) ein.

Am zweiten und dritten Tagungstag stand der Pflanzenbau und die technische Nutzung und Umwandlung der gewonnenen Biomasse zu Ethanol, Treibstoffen oder Biogas im Mittelpunkt.

Intensiv diskutiert wurden Züchtungsstrategien und erste Ergebnisse im Mais-, Getreide- und Mischkulturanbau speziell zur Biogasproduktion. Ergänzt wurden die Vorträge der Züchterfirmen KWS, Pioneer und DSV durch Ergebnisse von niederländischen, österreichischen und deutschen Forschungsanstalten. Über die praktischen Erfahrungen eines Ökobetriebes im Energiepflanzenanbau und beim Betrieb einer Biogasanlage, informierte Manfred Ebeling, Prüggen. Auch die Soltauer Biogasanlage der Firma ProN, arbeitet ausschließlich mit NaWaro -Biomasse , die auf 1.300 ha im Vertragsanbau von 60 landwirtschaftlichen Betrieben erzeugt wird, berichtete der Geschäftsführer Dr. A. von Felde dem interessierten Fachpublikum.

Wie aus Stroh Ethanol wird, erläuterte Maurice Hladik, Direktor of Marketing der kanadischen Firma Iogen, die in Kooperation mit Shell bereits in Ottawa eine Pilotanlage mit dem IOGEN-Verfahren betreibt. Um Rohstoffanforderungen bei der Vergasung von Biomasse ging es im Vortrag der Cutec GmbH, nachdem verschiedene Pyrolyseverfahren von Prof Heeres( Universität Groningen) und Dr. Gouderian von der Biofuel BV, Groningen vorgestellt worden waren.

In der Fachsektion Dauerkuturen, wurde über Potentiale und die Anbauerfahrungen in Deutschland, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien von mehrjährigen Kulturen wie Switchgras, Reed Canary Gras, Miscanthus, und Kurzumtriebsplantagen diskutiert.

Die Markt und der Handel mit Energiepflanzen hat sich in den letzten Jahren zu einem wachsenden Marktfaktor entwickelt, berichtete D. Agena von der Agravis/Raiffeisen AG . Neben dem etablierten Biodieselmarkt, dessen vorhandenes Kapazitätsvolumen von 1,3 Mio. Tonnen gut ausgelastet sei, wachse die Nachfrage nach Getreide, vorrangig Roggen, für die geplanten oder schon im Bau befindlichen Ethanolanlagen in Ostdeutschland. Bis 2008 könne sich das Nachfragevolumen von derzeit 1,5 Mio. t Getreide noch um 1 Mio. Tonnen erhöhen, was den Roggenmarkt in Nord- und Ostdeutschland erheblich beeinflussen werde, so Agena.

Ein besonderes Highlight der Tagung war die Erstpräsentation von Maschinenneuentwicklungen der Firma Krone. Die speziell für die Energiepflanzenernte optimierten Aggregate sollen auf der Agritechnica im November einem größeren Publikum vorgestellt werden.

Dass Niedersachsen geographisch genau den richtigen Rahmen für das Internationale Energiepflanzenforum biete, betonte Dr. Ralf Paeschke vom Niedersächsischen Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Zum einen sei die Bioenergie für ein Flächenland wie Niedersachsen mit seiner sehr produktiven Landwirtschaft besonders interessant; zum anderen habe Niedersachsen in den vergangenen Jahren bereits gezeigt, dass es Innovationen aus diesem Bereich offen gegenüberstehe. Als Beispiel nannte Dr. Paeschke die große Bedeutung der “Sunfuel-Stretegie” für das “Heimatland von VW”.

Bereits jetzt werden zudem in Niedersachsen bereits auf rund 8.000 Hektar Energiepflanzen angebaut – größtenteils Mais – die dann in Biogasanlagen zu Wärme und Strom “vergären”. 280 solcher Anlagen stehen in Niedersachsen, in 100 davon werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe eingesetzt.

CoverBestellformular: Die Vortrags-CD kann für 55,- EUR über NaRo.Net erworben werden (pdf-Download 12 KB).

Source

NaRo.Net Pressemitteilung vom 2005-05-04.

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