Energieholz: Anbau rentiert sich nicht

Heizkraftwerke versorgen sich lieber mit Billigrohstoff aus Abfallwirtschaft

Schon vor zehn Jahren wollte Mecklenburg-Vorpommern mit nachwachsendem Festbrennstoff im Hinblick auf ein geplantes Holzgaskraftwerk vorsorgen. 30 schnell wachsende Pappelsorten, später auch Weiden und Erlen wurden auf 9,3 Hektar Stilllegungsfläche gepflanzt. Aber das Holzkraftwerk wurde in einem anderen Landkreis errichtet, die mittlerweile stattlichen Bäume – mangels Abnehmer – jüngst auf halber Fläche abgeholzt, der Rest soll im Herbst fallen. „Das interessante Projekt war wirtschaftlich nicht fortzuführen“, kommentierte die Agrargenossenschaft Breesen.

Dennoch sei der Versuch nicht umsonst gewesen, von den gesammelten Erfahrungen könnten Investoren für Holzgaskraftwerke jederzeit profitieren. So habe man mit dem Experiment immerhin herausgefunden, dass eine Anzahl von Pappel- und Weidensorten Erträge bis 100 Tonnen/Hektar liefern und mit der besten Erntezeit für Pappeln nach vier bis sechs und bei Weiden nach drei Jahren Wachstum zu rechnen sei.

Dass der Landwirt hier noch immer kein Energiewirt werden kann, liegt daran, dass der Markt voll ist mit Billigholz. Existierende Heizkraftwerke wirtschaften immer noch weit günstiger mit Stroh oder Holz, das als industrielles Neben- oder Abfallprodukt (Sekundärrohstoff) anfällt. Da kann eigens zur Verbrennung angebautes Energieholz nur mithalten, wenn die Abnehmerschaft gesichert ist.

Source

Güstrower Anzeiger im energiewerk.net vom 2003-05-07.

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