Energiebilanz 2004: Drei Prozent erneuerbare Energien

Anteil am Stromverbrauch sogar erstmalig über 10%

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland blieb nach ersten Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen im Jahr 2004 – trotz eines gesamtwirtschaftlichen Wachstums von 1,7% – mit rund 493 Mill. t SKE (14.438 PJ) auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Mineralölverbrauch unterschritt mit rund 179 Mill. t SKE nur knapp die Vorjahresmenge. Die Entwicklung verlief bei den einzelnen Produkten unterschiedlich. Der Absatz von leichtem Heizöl ging vor allem preisbedingt kräftig zurück (-9,3%); derjenige vom schweren Heizöl (-5,3%) und vom Ottokraftstoff (-2,7% ) nahm ebenfalls ab. Dagegen stieg er bei Dieselkraftstoff (+ 3,4%) und Rohbenzin (+ 4,7%) deutlich.

Der Erdgasverbrauch war mit rund 110 Mill. t SKE geringfügig höher als im Vorjahr (+0,3%) bei unterschiedlicher Entwicklung in den einzelnen Quartalen und Verbrauchssektoren. In der Industrie wurde konjunkturbedingt mehr Erdgas eingesetzt. Während der Einsatz in Kraftwerken etwa konstant blieb, ging die Nachfrage der privaten Haushalte bedingt durch die höheren Temperaturen in der Heizperiode leicht zurück.

Der Steinkohlenverbrauch war mit rund 66 Mill. t SKE um 3,6% niedriger als vor einem Jahr. Ursächlich für diese Entwicklung war der Rückgang beim Einsatz in der Elektrizitätswirtschaft. Die Stahlindustrie hat den Verbrauch des Vorjahres bei günstiger Konjunktur leicht übertroffen.

Der Braunkohlenverbrauch blieb wegen der höheren Lieferungen an die Kraftwerke mit rund 56 Mill. t SKE knapp über dem Vorjahresniveau (+0,5%). Die Stromerzeugung der Braunkohlenkraftwerke war insgesamt etwas höher.

Die Stromerzeugung der Kernkraftwerke stieg gegenüber dem Vorjahr um etwa 1%.

Der Beitrag der Wasserkraftwerke wie derjenige der Windkraftanlagen stieg kräftig. Insgesamt erhöhte er sich um reichlich ein Fünftel. Der Verbrauch von Sonstigen Energieträgern (in erster Linie Brennholz und andere erneuerbare Energieträger) nahm gegenüber 2003 um 1,5% zu. Der Beitrag aller erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch belief sich 2004 auf rund 3%.

Betrachtet man einzelne Sektoren, so liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien deutlich höher: Im Jahr 2003 lag der Anteil erneuerbarer Energien zur Deckung des Stromverbrauchs erstmalig bei 7,9 % – im ersten Halbjahr 2004 wurde sogar die Rekordmarke von 10 % überschritten. Wichtigste erneuerbare Energieträger waren 2003 die Wasserkraft und die Windenergie, die sich Mitte 2004 mit einem Anteil von ca. 54 % sogar vor der Wasserkraft platzieren konnte.

Im Wärmemarkt lag der Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2003 bei 4,1 %; der mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieträger sind hier die biogenen Festbrennstoffe, vor allem Holz.

Beim Kraftstoffverbrauch deckte Biodiesel im Jahr 2003 0,9 % des Gesamtbedarfs.

Source

Pressemitteilung www.ag-energiebilanzen.de vom 2005-01 und Internetseiten des BMU.

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