Ein Jahr Markteinführungsprogramm für Naturdämmstoffe

Mäuse vom Staat statt unter dem Dach

Das Markteinführungsprogramm “Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen” ist seit über einem Jahr gültig. 4.000 Bauherren haben bisher die Förderung in Anspruch genommen und über 70.000 m³ Naturdämmstoffe verbaut. Ein guter Zeitpunkt für das Verbraucherschutzministerium und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), Bilanz zu ziehen.

Seit dem Sommer 2003 fällt die Entscheidung für gesundheitsbewusstes Bauen um einiges leichter. Das Verbraucherschutzministerium fördert den Einsatz von Naturdämmstoffen je nach Kategorie mit 25 bzw. 35 Euro/Kubikmeter, was die Nachfrage deutlich belebt hat. Während das Marktvolumen aller Dämmstoffe in den vergangenen drei Jahren um knapp ein Fünftel gesunken ist, konnte der Absatz von Naturdämmstoffen im vergangenen Jahr um beachtliche 25% gesteigert werden. Trotz anhaltend schwacher Konjunktur am Bau zeichnet sich also ein sichtbarer Trend hin zu umweltverträglichen Baumaterialien ab.

Zurzeit werden 23 Produkte auf der Basis einjähriger Pflanzen aus heimischer Landwirtschaft oder aus Schafwolle bezuschusst – als Grundlage dafür dient die Förderliste der FNR. Besonders populär bei den Bauherren sind Dämmmaterialien aus Hanf und Flachs, aber auch Dämmstoffe aus Getreidegranulat, Wiesengras oder Schafwolle erfreuen sich hoher Beliebtheit.
Die Produkte sind in der Regel als Ballen, Matten, Platten, Vliese oder Schüttungen erhältlich. Wegen ihres guten sommerlichen Wärmeschutzes sind sie besonders für den Dachausbau geeignet, werden aber auch in Fußböden und Wänden eingesetzt.

“Und die Mäuse und Motten?” Die interessieren sich für Naturdämmstoffe genauso viel oder wenig wie für Mineralwolle. Vor der Aufnahme der Dämmstoffe in die Förderliste prüft das Fraunhofer Institut für Bauphysik Stuttgart nicht nur die bauaufsichtliche Zulassung, sondern kontrolliert auch die Umwelt- und Produkteigenschaften der Materialien, wie zum Beispiel die Resistenz gegen Schädlingsbefall, und die Prüfberichte über Inhaltsstoffe sowie Umwelt- und Gesundheitsgefährdung.

Um in den Genuss der Förderung zu gelangen, muss der Bauherr den ausgefüllten Antrag, die Originalrechnung über den Kauf des Dämmmaterials und einen Zahlungsbeleg bei der FNR einreichen. Die Antragsunterlagen können über www.naturdaemmstoffe.info heruntergeladen werden.

Source

Pressemitteilung der FNR vom 2004-08-19.

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