Die Energiewende gelingt nur mit einer Bepreisung fossiler THG-Emissionen

Fachverband Holzenergie FVH fordert mehr Mut, Entschlossenheit und Durchsetzungskraft im Kampf gegen den Klimawandel

Anlässlich der 23. Klimakonferenz COP 23, die vom 6. bis zum 17. November in Bonn stattfindet, fordert Artur Auernhammer, MdB und Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes Holzenergie im BBE, mehr Mut, Entschlossenheit und vor allem Durchsetzungskraft von der Bundesregierung, den Kampf gegen den Klimawandel wieder effektiv aufzunehmen. Für das Gelingen internationaler Klimaabkommen sei es unabdingbar, dass sich auch Industrienationen wie Deutschland an ihre Zusagen hielten. Warum sonst sollten sich Staaten zur Einhaltung ihrer vereinbarten THG-Minderungsziele verpflichtet fühlen, wenn selbst vehementen Vorkämpfern und Treibern für mehr Klimaschutz wie eben Deutschland auf der Zielgeraden die Luft ausgeht und das 2020-Ziel mehr als deutlich verfehlen?

Dass der Klimaschutz nicht zu Lasten von Wirtschaftskraft, Arbeitsplätzen oder sozialer Gerechtigkeit geht, kann am Beispiel der regionalen Nutzung von Holz gesehen werden. Jeder Baum speichert während seines Wachstums Kohlenstoff und entzieht es so der Atmosphäre. Werden die Wälder nachhaltig bewirtschaftet und das Holz mit Augenmaß entnommen, wachsen diese kontinuierlich nach und entlasten so dauerhaft die Atmosphäre von klimaschädlichen Treibhausgasen.

Wird das Holz zu langlebigen Produkten verarbeitet, ist der Klimaschutzeffekt besonders hoch. Und die bei der Holzverarbeitung anfallenden Reststoffe werden zu Brennstoffen wie Holzpellets und Holzhackschnitzel aufgearbeitet und ersetzen wiederum fossile Energieträger mit samt ihren THG-Emissionen, denn als Teil des biogenen CO2-Kreislaufs werden bei der Holzverbrennung nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum zuvor gespeichert hat und der Wald bei nachhaltiger Bewirtschaftung zeitgleich wieder einlagert. Und auch die Holzprodukte werden eines Tages zu Abfall und stehen dann für die Strom- und Wärmeerzeugung zur Verfügung. Allein in Deutschland haben diese Effekte zu THG-Einsparungen von 30 Mio. Tonnen CO2äq durch Holznutzung in Produkten und weiteren 36 Mio. Tonnen CO2äq im Energiesektor beigetragen.

Holz ist dabei ein regionales Produkt mit besonders hoher Wertschöpfungstiefe vor allem im ländlichen Raum. Jeder Euro, der anstatt für immer teurer werdende Rohstoffimporte aus politisch instabilen Regionen in den Sektor Forst und Holz investiert wird, zahlt sich doppelt und dreifach aus. Das Geld bleibt in der Region und löst Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze aus, führt zu höheren Steuereinnahmen und entlastet öffentliche Kassen. Über 45.000 Menschen sind in Deutschland bereits im Holzenergiesektor beschäftigt und schützen unser Klima. Besser können Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit also kaum in Einklang gebracht werden. Und das nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt.

Doch gerade in Deutschland ist dieser Klimaschutz- und Jobmotor durch eine fehlgeleitete Politik ins Stocken geraten, ein Ausbau der nachhaltigen Holzenergienutzung findet kaum mehr statt und das, obwohl Deutschland seine THG-Minderungsziele für 2020 je nach Szenario um bis zu 8 Prozent verfehlen wird! Im Verbund mit allen erneuerbaren Energietechnologien hat die heimische Holzenergie das Potenzial, einen signifikanten Beitrag zur Schließung dieser Lücke zu leisten, wenn man denn nur will.

Größtes Hemmnis seien die zu niedrigen Preise für Kohle, Öl und Gas, weil diese nicht die Kosten für Umweltschäden und ihre CO2-Fracht beinhalteten, so Auernhammer. Ohne Förderung seien die klimafreundlichen Alternativen daher allein nicht wirtschaftlich. „Es wird höchste Zeit, endlich eine faire Bepreisung fossiler CO2-Emissionen einzuführen und über eine intelligente Umlage der Einnahmen Bürger und Wirtschaft zu entlasten.“ fordert Auernhammer die Verhandlungsführer in Bonn auf. Die Klimakonferenz kann jetzt den Rahmen bilden, sich einmal nicht um neue Ziele für eine ferne Zukunft zu streiten, sondern sich heute, im Hier und Jetzt endlich auf konkrete Maßnahmen zu verständigen.

 

Kontakt

Thomas Siegmund
FVH – Fachverband Holzenergie im BBE
Tel.: 0228.81 002-57
Email: siegmund@fachverband-holzenergie.de

Source

Fachverband Holzenergie, Pressemitteilung, 2017-11-06.

Supplier

Bundesverband BioEnergie e.V. (BBE)

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