Diana Scherer: Pflanzenwurzeln als kohlenstoffbindendes Öko-Material

Künstlerin hat zusammen mit Pflanzenbiologen der Universität Nimwegen eine Technik entwickelt, die das Wachstum des Wurzelsystems so steuern kann, dass neue, in Form gebrachte Materialien entstehen

Die Hauptursache für den fortschreitenden Klimawandel ist der große CO2-Anteil in der Atmosphäre, der unsere Umwelt aus dem Gleichgewicht bringt. Einen Großteil liefer dabei der Gebäudesektor. Interface möchte daran etwas ändern und verkauft im Rahmen des Programms Carbon Neutral Floors™ bereits alle Bodenbeläge über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg als CO2-neutral. Unvermeidbare Emissionen werden durch den Erwerb von Zertifikaten aus geprüften Emissionsminderungsprojekten ausgeglichen. Doch Interface geht noch einen Schritt weiter und hat die Rückenlinie CQuest™ entwickelt. Die Rückenkonstruktionen sind PVC- sowie bitumenfrei, binden Kohlenstoff und sind die Grundlage unserer Kollektion Embodied Beauty™, die erstmalig CO2-negative Teppichfliesen beinhaltet.

Mensch und Natur

Auch die in Amsterdam lebende Künstlerin Diana Scherer beschäftigt sich mit den Themen Nachhaltigkeit sowie CO2und experimentiert in diesem Rahmen schon seit einigen Jahren mit Pflanzenwurzeln. Dabei arbeitet sie mit Pflanzenbiologen an der Radboud Universität in Nimwegen zusammen, um die komplexen Wurzelsysteme besser verstehen zu können. Gemeinsam haben sie eine Technik entwickelt, die das Wachstum des Wurzelsystems steuern kann, sodass nachhaltige und in Form gebrachte Materialien entstehen. Während des Wachstums schlingen und verbinden sich die Wurzeln unter der Erde in Schablonen und weben sich auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen selbst. Nachdem die Samen eingepflanzt wurden, kann es Wochen dauern, bis das Werk wächst und Form annimmt. Einmal entwurzelt, wird die Kreation durch Bewässerung am Leben erhalten und bleibt bis zu einer Woche lang intakt. Dieser einzigartige Prozess ist eine Kooperation zwischen Mensch und Natur, der das unterirdische sichtbar macht.

Nutzen für die Architektur

Im Rahmen ihres Projekts „Intervowen“ vertieft sie die Forschung an diesem neuartigen Material und zeigt verflochtene Strukturen, Spiralen und Flechten, die auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Pflanzenwurzeln aufmerksam machen. Diese können sowohl als nachhaltige Textilien als auch in der Architektur Anwendung finden. In diesem Bereich würden sie als Isolationsmaterial dienen, das Kohlenstoff bindet, ohne externen Energieaufwand hergestellt wird und damit die Umwelt schont. Ausgezeichnet wurde Diana Scherers Projekt zudem mit dem New Material Award, einem Preis für nachhaltige und innovative Materialien.

Source

Interface Blog, press release, 2021-07-13.

Supplier

Diana Scherer
Interface
Radboud University, Nijmegen (NL)

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