In einem Projekt der Hubert Loick VNR GmbH in Dorsten, wurde eine Produktionstechnologie entwickelt, die die Herstellung von Profilen, wie sie beispielsweise im Verpackungsbereich eingesetzt werden, aus dem nachwachsenden Rohstoff Maismehl ermöglicht. Durch das Verfahren kann aus einem kostengünstigen und unter geringem Ressourcenverbrauch entstandenen Rohstoff (Maisgries) ein qualitativ hochwertiges Produkt hergestellt werden.
In dem Projekt wurden verfahrenstechnische Varianten wie Düsenkonfiguration und Kalibrierungstechniken im Bereich der Extrusion entwickelt. Damit entstehen auch bei wechselnden Rohstoffqualitäten des Naturstoffes Mais Profile, die in Form und Eigenschaften den zu substituierenden Teilen aus synthetischen Kunststoffen entsprechen. Das Projekt umfasste vier Phasen:
- Das produktionstechnische Verhalten zwischen Extrudat und Grundmischung wurde abhängig von verschiedenen Prozessdaten untersucht.
- Die Rezeptur der Maismehlmischung mit verschiedenen pflanzlichen Zusatzstoffen wurde entwickelt.
- Die Auswirkungen von Extruder, Düse und Mischung auf die Profilteilgeometrie und deren Eigenschaften wurden analysiert.
- Eine Nachbearbeitungsstrategie wurde entwickelt, um unabhängig von Prozessdatenänderungen des Extruders, der Mischungsverhältnisse, des Maismehls und der Düsengeometrie formgenaue Profile herzustellen.
Durch Optimierung der Maismehlrezeptur und durch Düsen- und Extrudertechnologie ist es gelungen, Profilteile mit den gewünschten mechanischen Eigenschaften herzustellen. Kompostierungsversuche unter Zusatz wechselnder Naturfaseranteile wurden erfolgreich absolviert. Das Vorhaben liefert die Basis für eine Serienproduktion.
Insgesamt zeigt das Projekt, dass Profile aus Maisgries aus Umweltgesichtspunkten eine Alternative gegenüber expandiertem Polystyrol sein können. Das neue Produkt ist technisch und optisch konkurrenzfähig zu herkömmlichem Polystyrolschaum und entspricht dessen technischen Qualitäten. Die Hubert Loick VNR GmbH setzt derzeit die Produktion der neuartigen Verpackungen um und führt sie in den Markt ein.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt 2002
(Anm. der Redaktion: Die Printversion sowie erstmals auch eine CD-Rom-Version des DBU-Jahresberichts 2001 sind kostenlos zu beziehen bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Postfach 1705, 49007 Osnabrück, Tel.: 0541-96 33-0, Fax: 0541-96 33-190)
(Vgl. Meldung vom 2002-07-29.)
Source
DBU-Jahresbericht 2001, Erscheinungsdatum 8/2002.
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