Um Emissionen zu vermeiden, wird bei modernen Fischzuchtanlagen das Wasser im Kreislauf gefahren. Dies setzt eine effektive und kontinuierliche Wiederaufbereitung des Kreislaufwassers voraus. Dabei geht es insbesondere darum, die sich akkumulierenden Stickstoffverbindungen zu entfernen.
Das Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart hat hierzu mit der Fischtechnik Fredelsloh GmbH und der Aalfarm Domäne Voldagsen ein einfaches, praxistaugliches Verfahren zur Nitratreduktion in der Fischproduktion entwickelt. Es beruht auf dem Einsatz biologisch abbaubarer Polymere als Trägermaterial und Substrat für die Denitrifikation. Auf die Zudosierung einer löslichen Kohlenstoffquelle, wie z.B. Ethanol oder Essigsäure, kann verzichtet werden. Des weiteren ergibt sich ein geringerer Chemikalieneinsatz zur pH-Wert-Regulierung.
In der ersten Phase des Projektes wurden unterschiedliche Polymere hinsichtlich ihrer Eignung als Trägermaterial verglichen. Die besten Ergebnisse konnten mit dem Polycaprolactam im Fließbett erzielt werden. Es folgten Untersuchungen an Laboranlagen, die als Basis für die Planung und Konstruktion einer entsprechenden Denitrifikationsanlage auf der Aalfarm der Domäne Voldagsen dienten.
Die Anlage konnte mittlerweile erfolgreich in den Wasserkreislauf integriert werden. Dies geschah mit großer Sorgfalt, da die Zuchtaale in den beiden Anlagenmodulen einen sehr großen Wert darstellen. Die Versuche zeigen, dass ein ökologisch und ökonomisch tragfähiges Konzept zur Denitrifikation in Fischzuchtkreislaufanlagen mit neuartigen biologischen abbaubaren Kunststoffen umgesetzt werden kann. Die vorliegenden Erkenntnisse sind für andere Bereiche der Abwasserreinigung und für die Trinkwasseraufbereitung von Bedeutung.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt 2002
(Anm. der Redaktion: Die Printversion sowie erstmals auch eine CD-Rom-Version des DBU-Jahresberichts 2001 sind kostenlos zu beziehen bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Postfach 1705, 49007 Osnabrück, Tel.: 0541-96 33-0, Fax: 0541-96 33-190)
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DBU-Jahresbericht 2001, Erscheinungsdatum 8/2002.
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