Synthetische Biokraftstoffe aus Biomasse, kurz BtL-Kraftstoffe, besitzen langfristig ein größeres Potenzial, fossile Brennstoffe zu ersetzen, als Biodiesel oder Bioethanol. Ab 2010 könnten BtL-Kraftstoffe in Deutschland in großem Umfang produziert und herkömmlichem Diesel oder Benzin beigemischt werden.
Noch gäbe es bei der BtL-Herstellung technische Schwierigkeiten beim Vergasungsprozess. Ein Problem sei beispielsweise die Versorgung mit Wasserstoff. Dies erklärten Referenten auf dem zweiten BtL-Kongress in Berlin. Im nächsten Jahr wird die Choren Industries GmbH die erste Anlage in Freiberg in Betrieb nehmen und 18.000 t BtL im Jahr produzieren. Der Verkaufspreis von einem Liter wird auf 0,70 bis 1,00 € veranschlagt. Firmenchef Tom Blades will ab 2010 fünf weitere große BtL-Anlagen in Deutschland mit einer Kapazität von jeweils 200.000 t BtL im Jahr bauen. Dazu benötigen die Werke jeweils 1 Mio. t Biomasse. Einsetzbar sind Stroh, Holzpellets, Ganzpflanzen, Weizen, Mais und andere.
Ein großes Interesse an der Markteinführung von BtL-Kraftstoffen haben die Automobilhersteller Daimler Chrysler und die Volkswagen AG, die zusammen mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) den BtL-Kongress veranstalten. Die BtL-Kraftstoffe seien chemisch modifizierbar und von gleichbleibender Qualität unabhängig vom Ausgangsmaterial, erklärte Dr. Hans-Otto Herrmann von Daimler Chrysler. Er beklagte jedoch die fehlende Planungssicherheit für Investoren. Mit Baukosten von 400 bis 500 Mio. € sei eine BtL-Anlage sehr teuer.
(Vgl. Meldung vom 2006-10-13).
Source
Agrimanager vom 2006-10-12.
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