Ceresana: Marktstudie Biokunststoffe

Ceresana hat zum achten Mal den wachsenden Weltmarkt für „grüne“ Polymere unter­sucht: Die Analysten erwarten, dass der Biokunststoff-Umsatz bis zum Jahr 2032 auf rund 11,4 Milliarden US-Dollar wachsen wird

Wieviel „bio“ steckt wirklich in Biokunststoffen? Das ist zunehmend eine mathematische Frage: Herkömmlichen Erdöl- oder Erdgas-Kunststoffen werden immer öfter Polymere auf Basis von Biomasse beigemischt. Ab welchem Bio-Anteil und mit welchen Eigenschaften diese „bioattribuierten“ oder „massebilanzierten“ Materialien als Biokunststoffe verkauft werden dürfen, entscheiden Gesetzgeber und Zertifizierungsstellen. Die Nachfrage nach alternativen Kunststoffen ist jedenfalls groß, und mittlerweile werden „Bio“-Versionen für praktisch alle Sorten und Einsatzgebiete angeboten. Ceresana hat bereits zum achten Mal den dynamisch wachsenden Weltmarkt für „grüne“ Polymere unter­sucht: Die Analysten erwarten, dass der Biokunststoff-Umsatz bis zum Jahr 2032 auf rund 11,4 Milliarden US-Dollar wachsen wird.

Kompostierbare Kunststoffe für die Kreislaufwirtschaft

Bislang gibt es für Biokunststoffe keine allgemein anerkannte Definition und keine einheitliche Kennzeichnung. Die Kommission der Europäischen Union hat im November 2022 Bedingungen für Biokunststoffe veröffentlicht, damit diese „positive Auswirkungen auf die Umwelt haben, anstatt die Verschmutzung durch Kunststoffe, den Klimawandel und den Verlust an biologischer Vielfalt zu verschärfen“. Demnach soll die Biomasse für Biokunststoffe „aus nachhaltigen Quellen stammen“, vorzugsweise organischen Abfällen und Nebenprodukten. Produkte, die „achtlos weggeworfen werden könnten“, sollen nicht als „biologisch abbaubar“ gekennzeichnet werden dürfen. Petrochemische oxo-abbaubare Kunststoffe, die unter dem Einfluss von Luft und Licht in kleine Stücke zerfallen, sind in Europa bereits seit 2021 verboten.

Die aktuelle Biokunststoff-Marktstudie von Ceresana untersucht vor allem Thermoplaste aus nachwachsenden Rohstoffen, die biologisch abbaubar sind, also von Mikroorganismen in der freien Natur zersetzt oder zumindest in industriellen Anlagen kompostiert werden können. PHA aus Zucker und TPS aus Stärke zum Beispiel sind biobasiert und biologisch abbaubar. Es gibt aber auch Kunststoffe aus biogenen Rohstoffen, die nicht kompostierbar sind, beispielsweise PEF aus Fructose oder Bio-Polyethylen auf Basis von Zuckerrohr. Der Marktreport behandelt auchpetrochemische, biologisch abbaubare Kunststoffe – etwa PCL, PBAT oder PBS. Nicht berücksichtigt werden hier dagegen biobasierte Elastomere, Duroplaste, Naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK), sowie Verbundwerkstoffe wie Holz-Kunststoff-Composite (WPC).

Nachhaltige Verpackungen aus Polymilchsäure und Stärke

Wenn es nach der EU-Kommission geht, sollen Biokunststoffe vorzugsweise in langlebigen Produkten eingesetzt werden. Kommerziell erfolgreich sind sie aber heute vor allem in Anwendungen, bei denen es auf Kompostierbarkeit ankommt: Die wichtigste Absatzbranche für Biopolymere ist die Ver­packungs­industrie, die derzeit knapp 60% aller Biokunststoffe verarbeitet. Die höchsten Zuwächse erwartet Ceresana in den nächsten Jahren im Bereich Beutel, Säcke und Tüten. Biologisch abbaubare Kunststoffe, besonders Polymilchsäuren (PLA) und Stärke-Polymere, erreichen derzeit einen Marktanteil von 68% am gesam­ten Biokunststoffmarkt. Für diese Produktgruppe erwartet der aktuelle Marktreport von Ceresana bis 2032 ein weiteres Mengenwachstum von 11,7 % pro Jahr. Bei biobasierten, aber nicht biologisch abbaubaren Kunststoffen, etwa Bio-Polyethylen, PET oder PA, wird der Zuwachs mit 7,8% pro Jahr voraussichtlich niedriger sein.

Diagramm über den weltweiten verbrauch von Biokunststoffen: PLA 26%, Stärke 20%, PHA 5%, PBAT 13%, sonst. biologisch abbaubare 5%, PE 12%, sonst. nicht abbaubare 20%.

Die Studie in Kürze:

Kapitel 1 der Studie bietet eine umfassende Darstellung und Analyse des globalen Marktes für Biokunststoffe – einschließlich Prognosen bis 2032: Für jede Region wird die Entwicklung von Verbrauch (Tonnen), Umsatz (Dollar und Euro) sowie Produktion (Tonnen) dargestellt.

Zudem werden die Anwendungsgebiete von Biokunststoffen einzeln untersucht:

Für die Regionen Europa, Nordamerika, Asien-Pazifik und „Rest der Welt“ wird die Produktion von Biokunststoffenaufgeteilt in die Produktgruppen:

  • Polymilchsäure (PLA)
  • Stärke
  • sonstige biologisch abbaubare Kunststoffe
  • nicht biologisch abbaubare Kunststoffe.

Der Verbrauch von Biokunststoffen je Region wird aufgliedert für die verschiedenen Kunststoff-Sorten:

  • Polymilchsäure (PLA)
  • Stärke
  • Polyhydroxyalkanoate (PHA)
  • Polybutylenadipat-terephthalat (PBAT)
  • sonstige biologisch abbaubare Kunststoffe
  • sonstige nicht biologisch abbaubare Kunststoffe

In Kapitel 2 werden die 11 bedeutendsten Absatz-Länder einzeln betrachtet: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Spanien, USA, China, Japan, Südkorea und Taiwan. Dargestellt werden dabei jeweils: Verbrauch und Umsatz, der Verbrauch für die einzelnen Anwendungsgebiete und der Verbrauch je Produkttyp (PLA, Stärke-basiert, sonstige biologisch abbaubare Kunst­stoffe, nicht biologisch abbaubare biobasierte Kunststoffe).

Kapitel 3 bietet nützliche Unternehmensprofile der bedeutendsten Hersteller von Biokunststoffen, übersichtlich gegliedert nach Kontaktdaten, Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten und Kurzprofil. Ausführliche Profile werden von 120 Herstellern geliefert, z.B. BASF SE, Braskem S.A., Far Eastern New Century Corporation (FENC), NatureWorks LLC, Novamont S.p.A., Rodenburg Biopolymers B.V., Teijin Limited, Total Corbion PLA BV und Vegeplast S.A.S.

Umfang des Berichts:

AttributeDetails
Basisjahr2022
Trendperiode2020 – 2032
Prognosezeitraum2023 – 2032
Seiten360
AnwendungsgebieteStarre Verpackungen, Flexible Verpackungen (Beutel, Säcke, Tüten), Sonstige flexible Verpackungen, Konsumgüter, Automobil und Elektronik, Sonstige Anwendungen
Produktion in ProduktgruppenPolymilchsäure (PLA), Stärke, Sonstige biologisch abbaubare und nicht biologisch abbaubare Kunststoffe
UnternehmensprofileBASF, Braskem, FENC, NatureWorks, Novamont, Rodenburg, Teijin, Total Corbion und Vegeplast (Auswahl)
Auflage8. Auflage
ErscheinungsjahrMai 2023

FAQs

Wie wird sich der Biokunststoff-Umsatz bis zum Jahr 2032 entwickeln?

Die Analysten erwarten, dass der Biokunststoff-Umsatz bis zum Jahr 2032 auf rund 11,4 Milliarden US-Dollar wachsen wird.

Für welches Anwendungsgebiet werden die höchsten Zuwächse erwartet? 

Die höchsten Zuwächse werden in den nächsten Jahren im Bereich Beutel, Säcke und Tüten erwartet.

Welche Kunststoff-Arten werden in dieser Marktstudie nicht berücksichtigt?

Nicht berücksichtigt werden in der vorliegenden Studie biobasierte Elastomere, Duroplaste, Naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK), sowie Verbundwerkstoffe wie Holz-Kunststoff-Composite (WPC).

Source

Ceresana Research, Pressemitteilung, 2023-05-09.

Supplier

BASF SE
Braskem
Ceresana Research
European Commission
Far Eastern New Century Corporation (FENC)
NatureWorks LLC
Novamont S.p.A.
Rodenburg Biopolymers B.V.
Teijin Ltd.
Total Corbion PLA
Vegeplast S.A.S.

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