Laut einem Strategiepapier aus dem Haus von Sigmar Gabriel soll der energetische Anteil der Biokraftstoffe am Spritabsatz in Deutschland nicht wie bisher geplant bis 2020 auf 17 %, sondern nur noch auf 12 % steigen, berichtet das topagrar online. Umgerechnet auf die “Netto-Klimaschutzquote”, also die Treibhausgaseinsparungen, entspricht dies einem Anteil von 7%, statt wie bisher 10%.
Durch eine solche Kürzung soll der positive Klimaeffekt der Biokraftstoffe um rund 5 Mio. t CO2-Äquivalente, so topagrar. Das Bundesumweltinisterium geht davon aus, dass 2020 der durchschnittliche Netto-Klimaschutzbeitrag der Biokraftstoffe im Vergleich zu Mineralöl 58% beträgt. Als kurzfristiges Ziel wird angegeben “die Biokraftstoffquoten ab dem Jahre 2009 den veränderten Gegebenheiten” anzupassen.
Im Gesetz ist bisher eine Gesamtquote von 6,25% festgeschrieben. Wegen der an Bedenken der Autoindustrie zur Motorverträglichkeit gescheiterten Beimischung von 10 % Ethanol zum Ottokraftstoff (E10) wird diese Quote bereits als unrealistisch angesehen. Die Biodieselquote beträgt 4,4%, bei Ethanol sind es 2009 energetisch nur 2,8%. “Die Gesamtquote für den Anteil der Biokraftstoffe für 2009 müsste von 6,25% auf rund 5% energetisch sowie die Ottokraftstoffquote ab dem Jahr 2010 von 3,6% auf 3,0% angepasst werden”, heißt es in dem Ministeriumspapier.
Gabriel hatte eine Gesetzesänderung zur Absenkung der Gesamtquote auf 5% zwar schon ins Spiel gebracht, aber stets auf den Bundestag als Gesetzgeber verwiesen, der schließlich auch das aktuell gültige Gesetz zu verantworten habe.
Source
topagrar online, 2008-07-08.
Supplier
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit (BMU)
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