Brennstoffzelle nutzt erstmals Biomethan

Erzeugung von Strom und Klimakälte für T-Systems

In Kürze wird europaweit erstmals Biomethan für den Betrieb einer stationären Brennstoffzellenanlage eingesetzt. Das HotModule, so heißt die Brennstoffzellenanlage der CFC Solutions GmbH, wurde im Mai 2007 aufgestellt. Es wird zusammen mit einer Absorptionskältemaschine ein Paket aus Spannung und Klimakälte bereitstellen, um den Betrieb von Servern in einem Münchener Rechenzentrum der T-Systems zu sichern.

Biomethan ist gereinigtes Biogas und hat mit etwa 96% den selben Methangehalt wie Erdgas. Es lässt sich daher mit Erdgas vermischt im gleichen Netz transportieren und kann ähnlich wie Ökostrom gehandelt werden.

Biogaserzeugung und Brennstoffzelle räumlich unabhängig
Für die Nutzung im HotModule ergeben sich dadurch zwei Vorteile: Zum einen kann die Produktion des CO2-neutralen Energieträgers an jedem beliebigen Ort geschehen, so dass sich Biogaserzeugung und -verbrauch räumlich entkoppeln lassen; zum anderen kann die Gasreinigung am HotModule deutlich kostengünstiger ausfallen, da Biomethan und Erdgas gegenüber Biogas deutlich weniger Schwefelverbindungen enthalten. Schwefel ist schädlich für den Nickelkatalysator des HotModules und muss bei der direkten Verwendung von Bio- oder Klärgas in einer Gasaufbereitung ausgefiltert werden.

Biomethan aus der Anlage Pliening
Das Biomethan für das HotModule im Rechenzentrum der T-Systems entsteht in einer Anlage der Aufwind Schmack GmbH Neue Energien in Pliening. Es handelt sich um die erste Anlage, die in Deutschland Biomethan im Einklang mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz einspeist. Abnehmer dieses CO2-neutralen Energieträgers ist die E.ON Bayern AG, die es nach dem Prinzip des Ökostroms weiterverkauft, in diesem Fall an die PASM Power and Air Condition Solution Management GmbH & Co. KG. Die Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG ist für die Energiebeschaffung des Konzerns zuständig, so auch für das Münchener Rechenzentrum.

“Die Einspeisung von Biomethan in Erdgasnetze markiert einen Quantensprung für den Klimaschutz in Bayern und in ganz Deutschland”, stellte Dr. Werner Schnappauf, Bayerischer Staatsminister für Mensch und Umwelt, anlässlich der Einweihung der Plieninger Biomethananlage im Mai fest. “Die Erzeugung von Biomasse, Biogas und Bioerdgas ist außerdem eine rein inländische Wertschöpfungskette: Arbeitsplätze werden also in Deutschland geschaffen,” so Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie in seiner Rede anlässlich der Einweihung. Auf der letztjährigen Hannover Messe hatte sich der Minister bereits über das Potenzial der HotModule-Brennstoffzellen informiert.

(Vgl. Meldungen vom 2007-01-02, 2005-11-14 und 2005-05-03.)

Source

CFC Solutions GmbH, Pressemitteilung, 2007-06-15.

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