Bioökonomie im Aufschwung in der Krise

Biokonomie ist gefragt und durchdringt die Wirtschaft zunehmend

Am Globalen Bioökonomie-Gipfel 2020, der statt wie ursprünglich geplant vom 16. bis 20. November vor Ort, sondern virtuell aus Berlin gesteuert stattfindet, beteiligen sich ca. 3.000 Teilnehmer aus aller Welt. Die Partner Deutschlands sind Thailand, Japan, Lateinamerika, Ostafrika und – von besonderer Bedeutung – die EU-Kommission. Auf dem Gipfel sprechen die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek, die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner sowie Minister aus zahlreichen Ländern.

Biokonomie ist gefragt und durchdringt die Wirtschaft zunehmend.
Der Gipfel begann mit dem dringenden Appell, den Umbau des globalen Wirtschaftssystems schneller und entschlossener zu einem nachhaltigen bio-basierten System voranzutreiben. Mit welchen Mitteln dies gelingen kann, hat das internationale Bioeconomy Council, Organisator des dritten Global Bioeconomy Summit, in seinem Kommuniqué festgehalten. Dass die Bioökonomie schon lange nicht mehr nur auf die Herstellung einzelner nachhaltiger Produkte reduziert werden kann, betont Council-Ko-Vorsitzende Professor Christine Lang. „Ressourcenschonende Prozesse, die sich an den Kreisläufen der Natur orientieren, werden immer häufiger in bestehende Industriestrukturen integriert oder bilden die Grundlage für ganz neue Geschäftskonzepte.“

„Die Bioökonomie ist in den vergangenen fünf Jahren in über 50 Ländern erstaunlich rasch vorangekommen, angepasst an lokale Bedingungen, zum Beispiel mit nachhaltigen Hightech-Lösungen für die Landwirtschaft, bei der Nutzung von Holz oder der Herstellung von innovativen Textilien“, betont Professor Joachim von Braun, Ko-Vorsitzender des Councils. Für Council-Mitglied Dr. Julius Ecuru aus Kenia entfaltet die Bioökonomie in Afrika ihr wohl größtes Potential im Bereich Ernährungssicherung. „In Entwicklungsländern sind die Menschen nicht nur von Hunger, sondern vor allem auch von Mangelernährung bedroht. Bioökonomie verhilft zu nährstoffreicheren und sichereren Lebensmitteln.“

Die erfolgreiche Weiterentwicklung der Bioökonomie ist auch auf das veränderte Konsumverhalten der Verbraucher zurückzuführen, die mehr und mehr biobasierte Produkte wie vegane Lederalternativen aus pflanzlichen Reststoffen nachfragen. Ziel der Bioökonomie ist es, nicht nur nachhaltige Verfahren und Produkte zu entwickeln, sondern diese mit ganz neuen Eigenschaften auszustatten. „All das ist aber nur dank der Wissenschaft möglich. Sie bildet die Basis für einen ganzheitlichen Umbau des Wirtschaftssystems. Umso wichtiger ist es, die Wissenschaft gerade auch in Krisenzeiten zu unterstützen“, so Council-Mitglied Elspeth MacRae aus Neuseeland.

Das Council appelliert an die Politik, die Bioökonomie-Entwicklung weltweit zu stärken, insbesondere das Potential von Biowissenschaften und Digitalisierung zu nutzen, Arbeitsplätze in der Bioökonomie durch neue Bildungsprogramme zu fördern, die Mobilisierung von Finanzmitteln für die Entwicklung der Bioökonomie zu ermöglichen, die Einbeziehung von Industrie und Wirtschaft zu intensivieren, resiliente Wertschöpfungsketten zu fördern und die Konsumenten durch Information und Anreize viel stärker einzubeziehen. Das Council ist überzeugt, dass der Bioökonomie-Gipfel auch in Zukunft im zweijährigen Turnus stattfinden sollte. Die ersten Gipfel waren von Deutschland in den Jahren 2015 und 2018 veranstaltet worden. Die Dynamik der Bioökonomie hat sich nun weltweit gesteigert und damit bietet sich die Gelegenheit, den Gipfel in andere Regionen der Welt zu tragen.

Source

BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, Pressemitteilung, 2020-11-19.

Supplier

BIOPRO Baden-Württemberg GmbH
European Commission

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