Biokraftstoffe: Mineralölwirtschaftsverband kritisiert Zwangsbeimischungen

Nach Einschätzungen des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) führt die ab 2007 vorgesehene Vorschrift zur Beimischung von Biokraftstoffen zu Diesel mit Einbezug der gleichzeitig wirksam werdenden Mehrwertsteuererhöhung zu einer Verteuerung um rd. 6 Cent je Liter. Bei Ethanol sei die Verteuerung noch höher, weil die energetische Ausbeute hier deutlich geringer sei.

Aus Sicht des Verbandes verhindert die primär absatzorientierte Politik der Bundesregierung, dass effiziente Anreize in Richtung wettbewerbsfähiger Herstellungsverfahren gegeben werden. Mit Blick auf die Verlagerung hin zu Dieselfahrzeugen sei es sinnvoll, anstatt der Beimischung genau an dieser Stelle Ersatzbrennstoffe zu produzieren.

Nach Ansicht des MWV-Hauptgeschäftsführers Klaus Picard sollte es stärker in Richtung Ganzpflanzenumsetzung gehen, um dann aus Biogas über das Fischer-Tropsch-Verfahren Treibstoffe zu gewinnen, als weiterhin Raps und Soja aus dem Ausland zu importieren.

Biokraftstoffe sind nach MWV-Angaben in der Produktion zwei- bis viermal teurer als fossile Brennstoffe. Während die Herstellung eines Liters Benzin aus Rohöl momentan rd. 0,42 Cent koste, lägen die Produktionskosten beim Ethanol ohne Steuerbegünstigung bei etwa 1,10 Euro. Die Zwangsbeimischung lädt nach Meinung des MWV-Geschäftsführers die Bioproduzenten dazu ein, sich mit der Produktion immer unter die Nachfrage zu legen, um die Preise hochzuhalten.

Source

IWR - Erneuerbare Energien vom 2006-06-28.

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