Bioenergie – ein Job- und Konjunkturmotor in der Landwirtschaft

Sonnleitner zeigte auf dem 15. Symposium Bioenergie Branchenentwicklung auf

“Bioenergie ist ein Job- und Konjunkturmotor, bereits heute gibt es 50.000 Arbeitsplätze durch die Bioenergie. Mit ihr findet eine heimische Wertschöpfung, vor allem im ländlichen Raum statt.” Dies betonte Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), anlässlich des 15. Symposiums Bioenergie zum Thema “Heimische Bioenergieproduktion – fit für den Weltmarkt?” am 23. November 2006 in Nürnberg.

Die Bioenergie biete insbesondere der Land- und Forstwirtschaft neue Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven, bringe aber auch Aufträge für die klein- und mittelständischen Unternehmen in der Nachbarschaft. Investitionen von zwei Milliarden Euro zeugten von einer aktiven Regional- und Strukturpolitik und somit Stärkung für den Weltmarkt.

Die Abkehr der Bundesregierung von der steuerlichen Begünstigung der Biokraftstoffe und der Zwang zur Einführung einer Beimischungspflicht hätten in der Branche erhebliche Unsicherheiten ausgelöst, erklärte Sonnleitner. Daher sei nicht klar, ob der Biodieselmarkt weiterhin so wachsen werde wie noch in der ersten Hälfte dieses Jahres. Grundsätzlich sei zwar die Strategie der Bundesregierung zu begrüßen, mit der Einführung der Beimischungspflicht den weiteren Ausbau des Biokraftstoffmarktes voranzutreiben.

Jedoch müssten die förderpolitischen Maßnahmen der Steuerbegünstigung und der Beimischungsquote gut aufeinander abgestimmt werden, so dass die parallele Vermarktung von reinen Biokraftstoffen nicht abgewürgt werde. Beispielsweise sollte die Beimischungsquote für Diesel bereits 2008 auf 8,8 Prozent energetisch verdoppelt werden, da die Biodieselkapazität im Jahr 2007 bei 3,4 bis 3,7 Millionen Tonnen liegen wird. Die im Regierungsentwurf enthaltene Biodiesel-Quote von 4,4 Prozent entspreche lediglich einer Menge von 1,5 Millionen Tonnen.

In keinem anderen Land der Europäischen Union habe Biodiesel eine ähnliche Marktkarriere gemacht wie in Deutschland, stellte Sonnleitner fest. Nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Anlagentechnik sei die Bundesrepublik international führend. EU-weit fielen über 42 Prozent der Biodieselerzeugung im vergangenen Jahr auf die Produktion in Deutschland. Danach folgten Frankreich mit 15 und Italien mit 12 Prozent.

Ausschlaggebend für diesen frühen Entwicklungsvorsprung in Deutschland seien die konsequente Förderpolitik der Bundesregierung und der frühzeitige Einsatz landwirtschaftlicher Organisationen für die alternative Absatzmöglichkeit von Raps gewesen. Sonnleitner wies darauf hin, dass der Bauernverband und die landwirtschaftlichen Fachverbände ein umfangreiches Informationsnetzwerk aufgebaut haben. Dieses habe wesentlich dazu beigetragen, die Rohstoffversorgung dieses aufstrebenden Industriezweiges zu sichern, den Absatz zu organisieren, die Kooperationsbereitschaft der Fahrzeugindustrie zu gewinnen und hohe Qualitätsmaßstäbe zu entwickeln und durchzusetzen, sagte Sonnleitner im Rahmen des Symposiums.

Source

Deutscher Bauernverband vom 2006-11-23.

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