Nach Ansicht Martin Reaneyes vom kanadischen Landwirtschaftsministerium Agriculture Canada ist Senf ideal für die Herstellung einer Anzahl von industriellen Produkten – u.a. von Biodiesel – geeignet.
Mitglieder der Saskatchewan Association of Mustard Growers zeigten sich von der Idee allerdings wenig begeistert. Die Studien, die auf einer Versammlung der Senfanbauern vorgestellt wurden, basierten auf einem Senfpreis von 0,10 Can$ pro Pound (0,06 EUR pro 453,59 g). Bei dem angenommenen niedrigen Preisniveau käme die Biodieselproduktion aus Senf überhaupt nur für sehr schlechte Qualitäten in Frage, die anderweitig quasi gar nicht mehr vermarktet werden könnten.
Auch auf der Produzentenseite scheint das Interesse an Senf nicht besonders ausgeprägt zu sein. Ein Sprecher der Firma Milligan Bio-Tech Inc. betonte, man könne grundsätzlich Senf, Sojabohnen oder Sonnenblumen zur Produktion von Biodiesel einsetzen, man konzentriere sich jedoch auf Canola, eine Rapsvariante. Die Gründe lägen in den Preisen und Verfügbarkeiten begründet.
Angesichts der gegebenen Situation sind die Senfproduzenten viel mehr daran interessiert, Verwendungsmöglichkeiten für den Presskuchen zu finden, der nach dem Auspressen des Senföls zurückbleibt. Aufgrund des vergleichsweise scharfen Geschmacks sei dieser selbst als Tierfutter nicht geeignet. Anwendungen in den Bereichen Räuchermittel, Pestizide und Düngemittel seien jedoch denkbar, so Martin Reaneyes, ohne dass negative Auswirkungen auf dem Senfmarkt oder Konkurrenz mit den Sekundärrohstoffen der Canolaproduktion zu befürchten sind.
Source
www.producer.com vom 2003-01-23.
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