Biobasierte Kunststoffe: Braskem investiert in Kooperationen und weitet Kapazität aus

Die Menge der in Brasilien produzierten Biopolymere liegt aktuell bei rund 200.000 Tonnen pro Jahr, die auf 260.000 Tonnen gesteigert werden sollen – bis hin zu einer Million in 2030

  • Produktion von Biopolymeren aus Zuckerrohr soll weltweit gesteigert werden 
  • Zahlreiche Kollaborationen sichern Vergrößerung der Kapazitäten
  • Biopolymer-Produktion soll 2030 bei einer Million Tonnen liegen 
  • Klimaschutz ist elementarer Bestandteil der Unternehmensstrategie

Braskem, größter Kunststoffhersteller in Nord- und Südamerika und weltweit bedeutendster Produzent von Biopolymeren, verstärkt die Fertigung von Biopolymeren unter dem I’m green™-Markenlabel für Kunststoffprodukte auf Basis von Zuckerrohr. Das zeigt beispielhaft den Einsatz des Unternehmens für eine Kreislaufwirtschaft und das konkrete Ziel, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Nicht zuletzt ist die Intensivierung der Biopolymer-Produktion ein wichtiger Schritt dahin, die gesamte Branche zu transformieren. Aktuell beträgt die Menge der in Brasilien produzierten Biopolymere rund 200.000 Tonnen pro Jahr. Diese Zahl soll auf 260.000 Tonnen gesteigert werden – und 2030 bei einer Million liegen.

I’m green™: die Marke nur für Biopolymere

Nach dem Launch der neuen Wenew-Dachmarke für Recycling und andere Aspekte der Kreislaufwirtschaft steht das etablierte I’m green™-Label ausschließlich für Biopolymer-Lösungen von Braskem auf Basis nachhaltig gewonnenen Bioethanols.

Investitionen in Kapazitätsausweitung und zahlreiche Kollaborationen

Braskem investiert ganze 60 Millionen US-Dollar in die Ausweitung der I’m green™-Biopolymer-Produktionskapazitäten um 30 Prozent. Das Unternehmen prüft zudem den Bau einer neuen I’m green™-Biopolymer-Produktionsstätte in Thailand. Mit dem führenden thailändischen Chemieanbieter SCG Chemicals als Partner arbeitet es zurzeit an Studien, um die besten Rahmenbedingungen zu identifizieren. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding (MOU) erfolgte bereits 2021. Diese eigenständige Kooperation schafft die Voraussetzungen, die bestehenden Kapazitäten für I’m green™-Produkte zu verdoppeln.

Daneben existieren zahlreiche weitere Partnerschaften in anderen Bereichen – wie etwa die mit Lummus Technology zur Lizensierung von Biopolymer-Technologien, die ihrerseits die Weichen für eine intensivierte Entwicklung neuer Bio-Materialien stellt. Lummus gehört zu den führenden Lizenz-Vergebern im Bereich Ethylen und hat aktuell die Ethanol-Dehydration zu Ethylen in sein Portfolio aufgenommen. Diese nachhaltige Lösung trägt signifikant zu einer CO2-neutralen Kreislaufwirtschaft bei.

Ein weiterer wichtiger Schritt von Braskem in diese Richtung ist das Joint Venture mit dem japanischen Zulieferer Sojitz für die Produktion von bioMEG (Monoethylenglykol) für PET sowie bioMPG (Monopropylenglykol) für eine Reihe von Anwendungen wie Kosmetikprodukte. 

Emissionsarmer Transport 

Die Senkung von Scope 3-Emissionen (indirekte Emissionen) gehören zu den besonders anspruchsvollen Aufgaben im Kampf gegen den Klimawandel. Speziell im Hinblick auf den Transport und die gesamte Logistik wird es noch komplexer. Es gibt bis heute keine skalierbaren Technologien oder kurzfristig realisierbare CO2-neutrale Treibstoffalternativen, um hier spürbar Wirkung zu erzielen.

Um diesen Herausforderungen begegnen und den Partnern in der Lieferkette nachhaltige Lösungen anbieten zu können, hat Braskem das Gespräch zum Thema Kompensation und der Scope 3-Treibhausemissionen (Kategorie 4 und 9) mit Kunden und Zulieferern gesucht. Als Basis diente dabei die Regelung zum Erwerb von CO2-Zertifikaten aus qualitativ hochwertigen Projekten, die bereits im internationalen Markt zertifiziert wurden. Hierfür installierte Braskem Anfang 2022 den so genannten Carbon Trading Desk. Er unterstützt kommerzielle Teams weltweit dabei, Lösungen für den Emissionshandel beim Transport der Produkte zum Kunden anzubieten.

„Als Pionier beim Einsatz nachhaltiger Ressourcen hat Braskem ein übergeordnetes Ziel: zu beweisen, dass eine Transformation machbar ist. Nicht umsonst wurden wir von BloombergNEF* als ‘Best Company in the Circular Economy’ bezeichnet. Dabei ist I’m green™ weit mehr als ein Differenzierungsinstrument im Wettbewerb. Die Marke steht wie alle anderen Nachhaltigkeits-Initiativen auch für den Wandel hin zum Angebot nachhaltiger, verantwortungsvoll gefertigter Produkte für die Menschen”, erklärt Marco Jansen, Business Director of Biopolymers and Sustainability EMEA bei Braskem.

Weitere Informationen: I’m green™ & Braskems Makroziele

Nachhaltig gewonnen, verantwortungsvoll gemanaged 

Die Produktion von Biopolymeren aus Zuckerrohr ist umweltfreundlich und ressourcenschonend in jeder Hinsicht. Die Zulieferer halten sich an die Vorgaben des entsprechenden Sourcing-Programms von Braskem. Dieses definiert die verbindlichen operativen Standards als Voraussetzung für eine Zusammenarbeit im Hinblick auf Sozialregelungen, Umweltpolitik, die Beziehungen zur örtlichen Gemeinde sowie Qualität und Effizienz. Nicht zuletzt ist geregelt, wo das Zuckerrohr angebaut werden darf: möglichst weit weg vom Amazonas und damit dem Regenwald. 

Überdies garantieren die Zulieferer maximale Compliance mit Umwelt- und Sozialstandards in dem Sinn, dass alles Verwertbare aus dem Zuckerrohr genutzt werden soll bzw. die verbliebenen Reste weitestmöglich recycelt werden. Hier lautet die Devise: Nichts soll weggeworfen, sondern alles einem nützlichen Zweck zugeführt werden. 

Keine Prozessumstellung bei den Kunden 

In Brasilien produziert I’m green™ Biopolymere seit 2010. Einer der Vorteile hierbei ist, dass die Kunden bei Einsatz der entsprechenden Produkte ihre Prozesse nicht in großem Umfang anpassen müssen: Die I‘m green™-Angebote sind so genannte „Drop-in-Lösungen“. Das Leistungsprofil der nachhaltig gewonnenen Polymere ist so überzeugend, dass sie sich inzwischen weiträumig als attraktive Alternative zu regulären Polymeren entwickelt haben.

Klima- und Umweltschutz integraler Bestandteil der Makroziele von Braskem

Braskem hat insgesamt sieben Makroziele definiert, die zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Von ihnen sind zwei auf das Ziel ausgerichtet, ein kohlenstoffneutrales Unternehmen der Kreislaufwirtschaft zu werden. Das Gesamtspektrum reicht von der Sicherheit und Gesundheit bis zu ethischen und ökologischen Aspekten einschließlich dem Klimaschutz, dem ein besonderer Stellenwert eingeräumt wird. Durch die Verbindung mit den anderen Zielen wie Abfallvermeidung durch Recycling, umweltbewusste Produktionsmethoden und eine nachhaltigkeitsorientierte Innovationskultur hat Braskem ein umfassendes Kompendium im Sinne einer verantwortungsbewussten Entwicklung geschaffen.         

Anspruch des Unternehmens ist es, in der Petrochemie-Branche eine Führungsrolle einzunehmen und sich zu behaupten, wenn es um die Vermeidung von Treibhausgasen und um CO2-Abscheidung geht – durch erneuerbare, biobasierte Rohstoffe. Mit I’m green™ und entsprechenden Produkten trägt Braskem entscheidend zu den Meta-Zielen bei und wird damit zum Role Model für die ganze Branche.

Mehr Informationen: https://www.braskem.com/principal/circulareconomy

*BloombergNEF (News Economic Forum), October 2021.    

Über Braskem

Mit einer globalen Zukunftsvision, die den Menschen und das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt, hat sich Braskem verpflichtet, die Kreislaufwirtschaft in der Produktionskette von Kunststoffprodukten zu fördern. Die 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Petrochemieunternehmens setzen sich täglich dafür ein, das Leben der Menschen durch nachhaltige Chemie- und Kunststofflösungen zu verbessern. Innovation ist dabei fest in der Unternehmens-DNA verankert. Braskem bietet ein breites Portfolio von Kunststoffharzen und chemischen Produkten für eine Vielzahl von Branchen an, darunter Lebensmittel, Bauwesen, Fertigung, Automobil, Landwirtschaft sowie Gesundheit & Hygiene. Mit 40 Produktionstandorten in Brasilien, den USA, Mexiko und Deutschland und einem Nettoumsatz von 13,2 Milliarden USD exportiert Braskem seine Produkte an Kunden in mehr als 100 Ländern.

Source

Braskem, Pressemitteilung, 2022-10-24.

Supplier

Braskem
SCG Chemicals Co., Ltd. SCGC
Sojitz Corporation

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