BBK: Biokraftstoffe als Mischkraftstoffe langfristig im Markt etablieren

Mobilität für Deutschland

Biokraftstoffe sollen ab 2004 mit Mineralölkraftstoffen gemischt werden. Der Bundesverband Biogene Kraftstoffe e.V. drängt auf schnelle wirtschaftliche Umsetzung.

Endlich ist es soweit. Politiker aller Parteien haben sich in der letzten Woche darauf geeinigt, dass ab dem 1. Januar 2004 Biokraftstoffe mit Mineralölkraftstoffen gemischt als Bio-Mischkraftstoffe auch in Deutschland Fahrzeuge antreiben sollen.

Im Mai dieses Jahres hat die Europäische Union die dafür notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen in Form der EU-Richtlinie 2003/30/EG zur nachhaltigen Verwendung von erneuerbaren Kraftstoffen geschaffen. Diese besagt, dass alle EU-Mitgliedsstaaten bis 2010 aufgefordert sind, 5,75% aller Mineralölkraftstoffe gegen Biokraftstoffe zu ersetzen. Für Deutschland bedeutet dies, dass über 4 Millionen Tonnen Kraftstoffe biogener Herkunft zum einen im Reinzustand, jedoch hauptsächlich mit Benzin und Diesel gemischt im Markt abgesetzt werden müssen. Die Mineralölindustrie hat hierfür ihr grundsätzliches Interesse gezeigt. In Deutschland ist dies jedoch nur durch einen bis vorerst 31.12.2009 begrenzten Verzicht auf die Mineralölsteuer umsetzbar.

Pflanzenölkraftstoffe, wie Biodiesel aus Raps, sollen, neben der Direktvermarktung, ab nächstem Jahr zu 5% dem fossilen Diesel beigemischt werden. Gleiches gilt für Bioethanol (Alkohol) aus Getreide- und Rübenpflanzenüberschüssen in der Beimischung zum handelsüblichen Benzin. Beide Mischkraftstoffe, sowohl Diesel als auch Benzin, entsprechen bereits der aktuellen EU-Norm. Biosynthesekraftstoffe aus Biogas und anderen Synthesetechnologien sollen zukünftig aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und als “Sonnendiesel”, ebenfalls mit Mineralöldiesel gemischt, die Mobilität für Deutschland sichern.

Der Bundesverband Biogene Kraftstoffe e.V. (BBK) hat in den letzten Monaten maßgebend am gesetzlichen Umsetzungsprozess in Deutschland mitgewirkt. “Wir brauchen sichere Rahmenbedingungen für bis zu 10 Milliarden Euro Investitionen in “Grüne Fabriken” und solche Bedingungen für die heimische Landwirtschaft, die ihr eine Einkommensalternative bietet, da ansonsten der politische Wille, auf Steuern zeitweise zu verzichten, langfristig nicht vertretbar ist.”, betont Peter Schrum, Präsident des BBK. “Genau diese Stabilität brauchen wir wiederum als wirtschaftlichen Anreiz für die Mineralölindustrie, Biokraftstoffe als Mischkraftstoffe auch langfristig im Markt zu etablieren.”, so Schrum weiter.

Der BBK hat deshalb immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen, gesetzlich verankerte Schutzmechanismen vor Importen aus Nicht-EU-Ländern und Qualitätsmaßstäbe vorzusehen, damit Politiker mit gutem Gewissen behaupten können, dass Biokraftstoffe nicht nur Deutschland unabhängiger vom Erdöl machen und somit unsere Mobilität langfristig sichern, sondern dass auch zahlreiche Arbeitsplätze und dadurch innereuropäisches Wirtschaftswachstum entsteht.

Im November soll nun das lang ersehnte Gesetz zur Steuerbegünstigung von Biokraftstoffen verabschiedet werden. Deutschland wird dadurch ein neues Zeitalter der Mobilität einläuten, welches Wirtschaftswachstum und somit Arbeitsplätze schafft – und zusätzlich unseren Kindern erlaubt, auch morgen noch mobil zu bleiben.

(Vgl. Meldung vom 2003-10-21.)

Source

Pressemitteilung des Bundesverbands Biogene Kraftstoffe e.V. vom 2003-10-22.

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