Bayer MaterialScience: Neue Meilensteine mit Polyurethanen

Weltpremiere auf der European Coatings Show 2015 in Nürnberg

  • PDI-Derivate als Vernetzer für Lacke und Klebstoffe
  • Neuer thermolatenter Härter ermöglicht erstmals energie- und kosteneffiziente Material-Mix-Autolackierung
  • Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette sorgen für zielgerichtete Markt- und Kundenorientierung

Düsseldorf, 15. Januar 2015 – Auf der weltgrößten Fachmesse für die Lackindustrie, der European Coatings Show vom 21.-23. April 2015, stellt Bayer MaterialScience neue Meilensteine für Polyurethane vor. Damit unterstreicht das Unternehmen seine global führende Rolle bei Polyurethan-Rohstoffen für leistungsfähige und umweltverträgliche Lacke und Klebstoffe sowie seine Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden.

„Unser Ziel ist es, Partner und deren Know-how entlang der Wertschöpfungskette möglichst frühzeitig in unsere Entwicklungen einzubinden, um den Erfolg unserer Kunden im Markt zu sichern“, sagte Daniel Meyer, Leiter des Bereichs Coatings, Adhesives, Specialties und Mitglied des Executive Committee von Bayer MaterialScience, vor Journalisten. „Wir werden verstärkt Materiallösungen als Resultat von Entwicklungspartnerschaften anbieten: Schon heute müssen wir verstehen, was der Kunde morgen von uns braucht. Das wiederum verschafft ihm neue Möglichkeiten im Markt.“

PDI liefert ersten biobasierten Vernetzer für Polyurethane
Kunden verlangen zunehmend Produkte auf Basis nachwachsender Rohstoffe – die Umweltverträglichkeit wird zum Markterfordernis. Auf der European Coatings Show präsentiert Bayer MaterialScience einen Meilenstein auf diesem Gebiet: Pentamethylen-Diisocyanat (PDI) ist ein neues Isocyanat, dessen Kohlenstoff-Gehalt zu 70 Prozent auf Biomasse basiert – ohne direkte Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Mit dieser Portfolioerweiterung kann Bayer MaterialScience erstmals seinen Kunden die Härter-Komponente umweltbewusster anbieten. Dies ist für sie ein wichtiges Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb. Zurzeit wird eine umfangreiche Technologie-Plattform entwickelt, um weitere Einsatzmöglichkeiten für PDI-basierte Rohstoffe in Lacken, Klebstoffen und anderen Anwendungen zu prüfen.

Bayer MaterialScience will das erste Produkt auf PDI-Basis im April 2015 in den Markt bringen. In 2016 soll die kommerzielle Herstellung mit einer Kapazität von bis zu 20.000 Jahrestonnen beginnen. Bei der Produktion auf bestehenden Anlagen kommt die energieeffiziente Gasphasen-Technologie zum Einsatz.

Die Autolackierung der Zukunft: Energiesparende Beschichtung eines Material-Mix
Die notwendige Senkung von Treibstoffverbrauch und CO2-Emissionen treibt die Entwicklung leichtgewichtiger Fahrzeuge mit einem Mix aus verschiedenen Werkstoffen voran. Für Autohersteller spielt dabei die Kosten- und Energieeffizienz bei der Lackierung eine tragende Rolle. Ebenso ist das optische Erscheinungsbild eines Lackes von großer Bedeutung – vom Kauf eines Autos bis zum Wiederverkauf. Bayer MaterialScience hat eine innovative und nachhaltige Technologie für die Lackierung von Kunststoff-Anbauteilen bei niedriger Temperatur entwickelt, die genau auf die Erfüllung dieser Anforderungen zugeschnitten ist.

Die Aushärtung der Decklacke erfolgt dabei bis zu 30 Prozent schneller als bei den bewährten 2-Komponenten-Polyurethanlacken, ohne das hervorragende optische Erscheinungsbild zu beeinträchtigen. Mittelfristig dürfte das Lacksystem für die gemeinsame Lackierung von Kunststoff-, Verbundwerkstoff- und Metallsubstraten geeignet sein. Die niedrige Temperatur eröffnet darüber hinaus die Möglichkeit, den Ofen mit alternativen Energiequellen zu betreiben, zum Beispiel mit Fernwärme.

Klare Vorteile für Autohersteller und Umwelt

Für einen Autohersteller bedeutet das einen deutlichen Zeit- und Kostenvorteil und birgt zudem erhebliches ökologisches Einsparpotenzial: Eine Studie des Projektteams ergab, dass die Technologie gegenüber dem zurzeit besten Verfahren Energieeinsparungen von 15 Prozent und eine Senkung der CO2-Emissionen um 10 Prozent ermöglicht.

Die neue Technologie basiert auf dem Einsatz eines thermolatenten Härters. Nach der Applikation verfließt der damit formulierte Lack zunächst ungehindert auf der Kunststoffoberfläche und bildet einen gleichmäßigen Film. Erst bei der anschließenden Erhöhung der Temperatur auf rund 90 °C wird der im Lack vorhandene Härter aktiviert. Er sorgt für eine schnelle Aushärtung des Lacks auf dem Kunststoffsubstrat. Die Lackformulierung braucht dafür nicht wesentlich geändert zu werden.

Daniel Meyer nahm die Vorstellung dieser Entwicklung zum Anlass, gemeinsam mit den Experten Dr. Michael Hilt (Fraunhofer IPA Institut) und Dr. Karl-Friedrich Dössel (Dössel Consulting) über die „Zukunft der Autolackierung“ zu diskutieren.

Kapazitätsausbau in China und Deutschland

Auch in Zukunft hält Bayer MaterialScience an den geplanten globalen Investitionen fest. Bereits im kommenden Jahr plant das Unternehmen in Caojing, China, die Fertigstellung einer neuen Produktionsanlage für Hexamethylen-Diisocyanat (HDI), mit einer Jahreskapazität von 50.000 Tonnen. Ebenfalls für 2016 ist eine Kapazitätserweiterung für Polyurethan-Dispersionen (PUD) am Standort Dormagen vorgesehen. In Caojing sind in den nächsten Jahren außerdem ein Ausbau der PUD-Kapazität – bis 2017 – sowie eine neue Anlage für Isophoron-Diisocyanat (IPDI) geplant.

Marktgetriebene Innovationen leisten einen wichtigen Beitrag für künftiges Wachstum. „Durch Partnerschaften mit Kunden entlang der Wertschöpfungsketten haben wir detaillierte Kenntnisse über Bedürfnisse und Trends in wichtigen Kundenbranchen erworben“, erläutert Daniel Meyer. „Für diese Märkte entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen.“ Das Unternehmen stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden. Darüber hinaus spielen neue Anwendungen und Technologien – auch außerhalb der Lack- und Klebstoffindustrie – eine zunehmend wichtige Rolle.

Bayer MaterialScience ist sich seiner globalen Verantwortung für Mensch, Gesellschaft und Umwelt bewusst. Alle Aktivitäten des Unternehmens sind darauf ausgerichtet, das Leben der Menschen zu verbessern, die Natur zu schützen und Wert zu schaffen. Damit bekennt sich Bayer MaterialScience zu einer ganzheitlichen Auffassung von Nachhaltigkeit.

Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Entwicklung von Produkten und Prozessen für eine gesteigerte Energie- und Kosteneffizienz bei der Herstellung und Applikation von Lacken und Klebstoffen. Energieeinsparungen tragen zur Senkung von CO2-Emissionen und damit zum Klimaschutz bei. Außerdem setzt sich Bayer MaterialScience schon seit langem für eine weitere Reduzierung des Lösemittelgehalts von Lacken und Klebstoffen ein.

INSQIN®: Ein integriertes Lösungskonzept für die Textilbeschichtung

Ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit von Bayer MaterialScience mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette ist das neue integrierte Lösungskonzept INSQIN®. Die Marke steht für eine Komplettlösung von Bayer MaterialScience für die Textilbeschichtung auf Basis einer rein wässrigen Polyurethan-Technologie. Das Konzept deckt alle Aspekte der Prozesskette von der Materialentwicklung bis zur Produktion durch zertifizierte Hersteller ab.

Im Rahmen von INSQIN® unterstützt Bayer MaterialScience Markeninhaber und inspiriert sie zu „magischen“, polyurethan-beschichteten Materialien. Die umfassende Expertise des Unternehmens vom Rohstoff bis zur Beschichtungstechnologie bildet die ideale Voraussetzung für eine effiziente und nachhaltige Produktion, in der schädigende Einflüsse auf Mensch und Produktion deutlich reduziert sind.

Auf der European Coatings Show 2015 vom 21. bis 23. April ist der Stand von Bayer MaterialScience in Halle 4A, Stand Nr. 528, zu finden.

 

Über Bayer MaterialScience

Mit einem Umsatz von 11,2 Milliarden Euro im Jahr 2013 gehört Bayer MaterialScience zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von Hightech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Elektro-/Elektronik-Branche sowie die Bau-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Bayer MaterialScience produziert an 30 Standorten rund um den Globus und beschäftigte Ende 2013 rund 14.300 Mitarbeiter. Bayer MaterialScience ist ein Unternehmen des Bayer-Konzerns.

Source

Bayer MaterialScience AG, Pressemitteilung, 2015-01-15.

Supplier

Bayer MaterialScience AG

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