Nach einem ausführlichen Bericht unter der Rubrik Technologie/Werkstoffe in der Wirtschaftswoche erschließt sich der nachwachsende Rohstoff Bambus zunehmend neue Anwendungsbereiche. Konzerne wie DaimlerChrysler, BMW, Infineon und VW statten inzwischen u.a. ihre Messestände und Büros mit Materialien aus Bambus aus.
Aus Sicht von Götz Schmitt, dem Geschäftsführer der Firma Elephant Bambusprodukte GmbH ist Bambus dabei mehr als nur eine Modeerscheinung. Seine Firma steigerte ihren Umsatz aus 1996 von 50.000 EUR auf nahezu 2,5 Mio. EUR in diesem Jahr. Im Vergleich hierzu stagnieren die Verkäufe von Möbeln aus konventionellen Hölzern seit Jahren.
Maßgeblichen Anteil am Aufschwung des Bambus haben neue Verarbeitungstechnologien, die es erlauben, auch hochwertige Furniere herzustellen. Die Bambusrohre werden hierzu aufgetrennt, glatt gehobelt, getrocknet und zu Böcken verpresst. Per Diamantschneider werden dann Furniere in Stärken zwischen 0,8 bis drei Millimeter abgetragen. In einem anderen neuen Verfahren wird der Werkstoff in schmale Streifen geschnitten und unter Druck zu Platten verleimt. So entsteht z.B. Parkett.
Zu diesen neuen Verarbeitungsmethoden gesellen sich hervorragende Materialeigenschaften. Drucktests der Universität Eindhoven (Niederlande) ergaben, dass Bambus mit Ziegeln und Beton mithalten kann. Im Reißtest bewies Bambus die gleiche Festigkeit wie Baustahl.
Für Produkte aus Bambus muss der Endkunde allerdings tief in die Tasche greifen. Mit Preisen um 60 EUR pro Quadratmeter ist unbehandeltes Massivparkett ähnlich teuer wie Ahorn oder Buche.
(Vgl. Meldung vom 2001-11-04.)
Source
Wirtschaftswoche vom 2002-08-01.
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