Ausschreibung: Genomforschung für Nawaro-Nutzung erhält 20 Millionen Euro

Deutschland, Frankreich und Spanien fördern interdisziplinäre Forschung mit Unternehmensbeteiligung

Pflanzen bilden die ideale Basis für eine biobasierte, auf Nachhaltigkeit orientierte Wirtschaft. Die Genomforschung bietet dabei die Voraussetzung, Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe entweder noch effizienter und nachhaltiger als bisher oder auf völlig neue Weise zu nutzen. Um diese technologische Herausforderung in Europa zu stemmen, haben sich die Forschungsministerien der Länder Deutschland, Frankreich und Spanien als “Transnationational Plant Alliance for Novel Technologies – towards implenting the Knowledge-Based Bio-Economy in Europe” (PLANT-KBBE) zusammengeschlossen und nun eine erste gemeinsame Ausschreibung mit einem Fördervolumen von 20 Millionen Euro veröffentlicht. Ab sofort können sich interdisziplinäre, transnationale Verbünde aus Wissenschaft und Wirtschaft aus den benannten Ländern um eine Förderung bewerben. Gefragt sind insbesondere Konsortien mit Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen, die neben der Pflanzenbiotechnologie auch andere Forschungsfelder wie Mikrobiologie oder Bioprozesstechnik integrieren.

Die länderübergreifende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Pflanzengenomforschung hat bereits Tradition: Schon Ende der 90er Jahre wurden im Rahmen der deutsch-französischen Beziehungen gemeinsame Inititiativen zwischen den nationalen Förderprogrammen Génoplante in Frankreich und der Genomanalyse im biologischen System Pflanze (GABI) von deutscher Seite gestartet. Seitdem hat sich die Zusammenarbeit beider Länder stetig vertieft und wurde schließlich um Partner aus Spanien erweitert. Anfang September sind die Forschungsressorts der drei Länder noch enger zusammengerückt und haben die PLANT-KBBE vereinbart. Unterzeichner waren das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für Deutschland, das Ministerio de Educación y Ciencia (MEC) in Spanien, das Ministère de l’Enseignement supérieur de la Recherche in Frankreich und die französische Forschungsagentur Agence Nationale de la Recherche (ANR).

Diese Vereinbarung beinhaltet für die kommenden drei Jahre unter anderem jährliche gemeinsame Ausschreibungen, für die sich akademisch und unternehmerisch geführte transnationale Konsortien mit Vertretern der beteiligten Länder bewerben können. Die erste dieser drei Ausschreibungen ist nun Ende 2007 mit einem Fördervolumen von 20 Millionen Euro veröffentlicht worden.

Ab sofort sind interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland aufgerufen, ihre Bewerbungen (zunächst in Form von Projektskizzen) parallel an den mit der Koordinierung von deutscher Seite aus beauftragten Projektträger Jülich und die zentrale PLANT-KBBE-Koordinierungsstelle in Madrid zu senden.

Gefragt sind dabei vor allem Konsortien, die sich nicht allein auf pflanzenbiotechnologische Aspekte beschränken, sondern auch Themenfelder wie Mikrobiologie, Systembiologie oder Bioprozesstechnik in einem Forschungs- oder Entwicklungsprojekt integrieren. Durch die länderübergreifende Zusammenarbeit sollen vorhandene Ressourcen und Technologien effektiv genutzt werden, um unnötige Doppel- und Parallelarbeiten zu verhindern und alle Kapazitäten transnational zu bündeln. Gleichzeitig sollen in den Verbünden möglichst unterschiedliche Vertreter der Wertschöpfungskette miteinander zusammenarbeiten, um einer Umsetzung der Projektvorhaben in die Praxis gezielt den Weg zu ebnen. Auch die Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen ist ausdrücklich erwünscht.

Inhaltlich soll die effizientere und zielgerichtetere Entwicklung neuer Pflanzen im Mittelpunkt stehen – sei es zur Nutzung als Energieträger, für industrielle Anwendungen als Rohstoff-Lieferant für Biomaterialien bzw. Arzneimittel oder als Basis zur Gewinnung gesünderer sowie sicherer Nahrungs- und Futtermittel.

Details und Fristen der Ausschreibung erfahren Sie auf der Webseite des Projektträgers Jülich: www.fz-juelich.de/ptj/plant.

Weiterführende Informationen
Projektträger Jülich
Dr. Büschges
E-Mail: r.bueschges@fz-juelich.de

(Vgl. Meldungen vom 2007-12-21, 2007-05-31 und 2007-06-25.)

Source

biotechniologie.de, 2008-01-08.

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