Arzneipflanzen: Traubensilberkerze beeinflusst Gehirnnerven

Neue Studie belegt anderen Wirkmechanismus als bisher angenommen

Wie amerikanische Pharmakologen auf einer Fachtagung in New York und im “Journal of Agricultural and Food Chemistry” berichteten, hat sich nach jüngeren Versuchen an Ratten gezeigt, dass die Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) nicht, wie bislang angenommen, als Östrogenimitat wirken, sondern direkt in das Transmittersystem des Gehirns eingreifen.

“Diese Studie zeigt, dass die Traubensilberkerze offenbar nicht östrogenartig wirkt und daher mit geringerer Wahrscheinlichkeit Risiken mit sich bringt, wie sie mit der traditionellen Östrogen-Ersatztherapie in Verbindung gebracht worden sind”, weist Forscherin Judy Bolton von der University of Illinois (Chicago) auf das erhöhte Brustkrebsrisiko bei Östrogeneinnahme hin.

Weitere Ergebnisse belegten den Pflanzenwirkstoffen, dass sie direkt im Gehirn an Rezeptoren für den Neurotransmitter Serotonin binden, der besonders in Hirnbereichen aktiv ist, die für die Regulierung der Körpertemperatur verantwortlich sind. Bolton und ihr Team vermuten somit eine Wirkung, die auch diversen Antidepressiva gegen Hitzewallungen zugeschrieben wird.

Die genauen für die Wirkmechanismen verantwortlichen Inhaltsstoffe der Pflanze sollen nun mittels weiterer Studien identifiziert werden.

(Vgl. Meldung vom 2003-08-28.)

Source

www.vistaverde.de vom 2003-09-08.

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