Treffen des Verwaltungsausschusses Flachs & Hanf der EU in Karlsruhe/Malsch

Der Verwaltungsausschuss für “Flachs/Hanf” der EU-Kommission besuchte auf Einladung des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 23. bis 24. Juni 1999 Anbau- und Verarbeitungsstätten für Hanf und Flachs in Baden-Württemberg. Begleitet wurde der Ausschuss von Verbänden, Institutionen und verarbeitenden Unternehmen aus der Flachs- und Hanfwirtschaft in Deutschland. Die etwa 50 Personen zählende Expertengruppe aus 12 europäischen Ländern informierte sich vor Ort über die entstandenen Wertschöpfungsketten in der Hanf- und Flachswirtschaft vom Anbau bis zu den Endprodukten. Wichtige Stationen auf der zweitägigen Visite waren die Landesanstalt für Pflanzenbau in Forchheim, der Hanffaseraufschlussbetrieb Badische Naturfaseraufbereitung (BaFa) in Malsch, die Hanfvliesproduktion bei der Firma Seeber Systemtechnik in Gernsbach und die Besichtigung des Einbaus von flachs- und hanffaserverstärkten Autoinnenteilen bei DaimlerChrysler in Stuttgart.
Ziel der Präsentation war es, die EU-Kommission über die zukünftigen Entwicklungen und die aktuellen Einsatzgebiete von Hanf- und Flachsfasern in Deutschland zu informieren. Aufgrund der hohen EU-Beihilfen für den Flachs- und Hanfanbau waren in der Vergangenheit seitens der EU-Kommisssion immer wieder Zweifel in Bezug auf eine reale wirtschaftliche Nutzung der Fasern geäußert worden. Insbesondere der enorme Anstieg der Anbauflächen in Spanien verstärkte den Eindruck eines reinen Prämienanbaus. Bei ihrem Besuch in Deutschland konnte sich die EU-Kommisssion allerdings von der Existenz der schon heute existierenden marktfähigen Produktlinien überzeugen. Genannt seien hier Produktlinien wie Dämmstoffe, Autoinnenteile, Hanföl für Lebensmittel und Kosmetika oder Tenside. Desweiteren wurde der EU-Kommission eine Weltneuheit der Firma INNOVATION PRO TERRA aus Ettlingen vorgestellt: Ein Pflanzsubstrat auf der Basis eines Flachs-/Hanfvlieses, welches der Aufzucht von Kresse und Salat dient und Anfang nächsten Jahres auch in Supermärkten erhältlich sein soll.

Autor: Markus Kaup (nova)
Endredaktion: Michael Karus (nova)

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