Auf Einladung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) fand der diesjährige International Oilseed Producers Dialogue (IOPD) am 16. und 17. Juni 2008 in Berlin statt. Der IOPD repräsentiert die Ölsaatenerzeugerverbände in Nord- und Südamerika, der Europäischen Union sowie die Anbauverbände für die Produktion von Palmöl in Malaysia.
Die Vertreter der Erzeugerverbände befassten sich mit den auch in der Öffentlichkeit intensiv diskutierten zukünftigen Anforderungen an die Nachhaltigkeit des Anbaus von Biomasse im Allgemeinen und Rohstoffen für die Biokraftstoffproduktion im Speziellen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Ölsaatenproduktion für die Nahrungs- und Futtermittelversorgung nicht außer Acht gelassen werden darf. Gefordert wird ein möglichst freier Marktzugang für alle Erzeuger auf Basis international abgestimmter Zulassungskriterien beispielsweise beim Pflanzenschutz. Der IOPD bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Forderung, dass nunmehr auch hier endlich die WTO-Runde zu einem Abschluss kommen müsse.
In ihrer Abschlusserklärung haben sich die IOPD-Mitglieder für eine auf Nachhaltigkeit, aber auch auf steigende Produktivität ausgerichtete Ölsaaten- bzw. Pflanzenölproduktion ausgesprochen, die sowohl die Verwendung im Nahrungsmittel- und Futtermittelbereich als auch die stoffliche und energetische Nutzung umfasst.
Die Erklärung des IOPD hat folgenden Wortlaut:
Abschlusserklärung
Internationaler Ölsaaten-Produzenten Dialog IOPD XI
17. Juni 2008 Berlin, Deutschland
Die unterzeichnenden Teilnehmer des Internationalen Ölsaaten-Produzenten Dialogs (IOPD) vom 16. – 17. Juni 2008 in Berlin, Deutschland, verabschieden folgende Erklärung:
Die IOPD-Mitglieder möchten ein solides betriebliches Umfeld entwickeln und fördern, das den Ölsaatenerzeugern erlaubt, rentable und steigende Erlöse zu erzielen.
Die IOPD-Mitglieder unterstützen den schnellstmöglichen Abschluss eines WTO-Abkommens, das den Industrie- und Entwicklungsländern den Marktzugang substantiell verbessert, die handelsstörenden internen Stützungen reduziert und die Exportsubventionen sowie andere handelsverzerrende Exportmaßnahmen beseitigt. Die IOPD-Mitglieder gehen davon aus, dass der Ölsaatenbereich im Verlauf der Verhandlungen einbezogen wird, so dass die Erzeuger von einem wachsenden Nahrungsmittel- und Nichtnahrungsmittelmarkt profitieren, als Ergebnis einer hieraus fortschreitenden Liberalisierung. Die IOPD-Mitglieder gehen davon aus, dass erfolgreiche Verhandlungen angemessene Einkommen für die Erzeuger von Ölsaaten und Proteinpflanzen aufrechterhalten.
Die IOPD-Mitglieder anerkennen die Notwendigkeit der Versorgung eines weltweit steigenden Bedarfs an Proteinen und Pflanzenölen. Deshalb werden steigende Forschungsausgaben und Investitionen unterstützt. Forschung und Investition in den landwirtschaftlichen Bereichen der Industrie- und Entwicklungsländer zu unterstützen.
Die IOPD-Mitglieder begrüßen den erreichten Fortschritt in der Erschließung neuer Anwendungsbereiche für Ölsaaten, pflanzliche Öle und Eiweißprodukte und unterstützen eine nachhaltige Entwicklung umweltfreundlicher Produkte. Der IOPD begrüßt den Beitrag dieser neuen Anwendungsbereiche zur Stabilisierung des Marktes.
Die IOPD-Mitglieder unterstützen rechtzeitig erkennbare und wissenschaftlich basierte Nachprüfungen und Zulassungssysteme für alle nachhaltigen Technologien, einschließlich der Biotechnologie für alle Ölsaaten, pflanzliche Öle und Produkte.
Die IOPD-Mitglieder befürworten die Harmonisierung der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln und der Rückstandshöchstmengen, um Handelsschranken zwischen den Ländern zu reduzieren.
Die IOPD-Mitglieder befürworten landwirtschaftliche Produktionssysteme, die die Umwelt erhalten und schützen bei gleichzeitiger Erreichung eines erforderlich hohen Produktivitätsniveaus, um der weltweiten Nachfrage zu entsprechen unter Beibehaltung der Wirtschaftlichkeit für die Produzenten.
Die IOPD-Mitglieder verpflichten sich zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktionssystemen auf den dafür geeigneten Flächen für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie für Verwendungen im Nicht-Nahrungsmittelbereich. Nachhaltige landwirtschaftliche Produktionssysteme erfüllen die derzeitigen Anforderungen und verbessern gleichzeitig die Möglichkeiten zukünftiger Generationen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, durch:
steigende Produktivität, um allen künftigen Bedürfnissen gerecht zu werden, bei gleichzeitiger Reduzierung der Auswirkungen auf die Umwelt;
verbesserten Zugang zu gesunden Nahrungs- und Futtermitteln sowie der Produktion von Kraftstoffen zur Verbesserung der Luftqualität und der Reduzierung von Treibhausgasen;
Verbesserung des sozialen und wirtschaftlichen Wohlstands landwirtschaftlicher Produzenten und der globalen Gesellschaft.
Federation Francaise des Producteurs d’Oleagineux et de Proteagineux (FOP) – France
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) – Germany
National Farmers Union (NFU) – United Kingdom
Canola Council of Canada (CCC) – Canada
Canadian Canola Growers Association – Canada
Malaysian Palm Oil Council – Malaysia
American Soybean Association (ASA) – United States
United Soybean Board (USB) – United States
United States Soybean Export Council – United States
Camara Paraguaya de Exportadores de Cereales y Oleaginosas (CAPECO) – Paraguay
Krajowe Zrzeszenie Producentow Rzepaku (KSPR) – Poland
Union of Oilseed Growers and Processors – Czech Republic
Source
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP), Pressemitteilung, 2008-06-20.
Supplier
American Soybean Association (ASA)
Camara Paraguaya de Exportadores de Cereales y Oleaginosas (CAPECO)
Canadian Canola Growers Association
Canola Council of Canada (CCC)
Malaysian Palm Oil Council (MPOC)
National Farmers Union (NFU)
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP)
United Soybean Board (USB)
United States Soybean Export Council
World Trade Organization (WTO)
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